Full text: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen vom Jahre 1908. (74)

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Untersuchung unmittelbar und ohne Vermittelung der Ortspolizeibehörde erfolgen, voraus- 
gesetzt, daß der Weitervertrieb der Tiere zu Handelszwecken innerhalb des Bezirks statt- 
findet, in dem die Ausladestelle liegt. 
Die Kosten der Untersuchung fallen den Unternehmern zur Last (vergl. § 29b). 
§ 15ui. Schweine mit Ausnahme der Saugferkel, die im Umherziehen veräußert 
werden sollen, unterliegen gleichfalls den vorstehenden Bestimmungen. Die Untersuchung 
solcher Schweine hat, wenn sie mit Eisenbahn oder Schiff ankommen, durch denjenigen 
Bezirkstierarzt zu erfolgen, in dessen Bezirk die Ausladung zum Vertriebe im Umherziehen 
stattfindet. Die mit den bezirkstierärztlichen Gesundheitsbescheinigungen versehenen Ursprungs- 
zeugnisse haben die Herdenführer stets bei sich zu tragen. 
II. 
§ 19 erhält folgende Fassung: 
819. Das Treiben von Schweinen auf öffentlichen Wegen ist verboten; ausgenommen 
ist nur das Treiben von Gehöft zu Gehöft oder zwischen Gehöft und Weide im Orte des 
Besitzers. 
Das Treiben von Schweinen, die bei der Ausladung aus den Eisenbahnwagen bezirks- 
tierärztlich untersucht und unverdächtig befunden worden sind, bis zum Stalle des Besitzers 
kann von der Ortspolizeibehörde unter Zustimmung des Bezirkstierarztes ausnahmsweise 
und außerhalb der Zeiten größerer Seuchengefahr (§ 21) bis auf eine Entfernung von 
500 Metern gestattet werden, wenn beim Treiben keine Wege berührt werden, auf denen 
ein Verkehr mit Klauenvieh stattzufinden pflegt. 
Die zum Schweineversande benutzten Wagen müssen mit dichtem Boden und Seiten- 
wänden derart versehen sein, daß ein Hinabfallen von Kot und Streu ausgeschlossen ist. 
Das gewerbsmäßig zur Beförderung von Schweinen benutzte Fuhrwerk ist nach jeder 
Benutzung gründlich zu reinigen. 
III. 
Die §§ 23 bis 27 erhalten folgende Fassung: 
Besondere Vorschriften beim Auftreten von Maul= und Klauenseuche. 
8 23. Sobald in einem Orte der Ausbruch der Maul= und Klauenseuche amtlich 
festgestellt ist, bestimmen die beteiligten Amtshauptmannschaften und Stadträte den Sperr- 
bezirk und das Beobachtungsgebiet, deren Umfang samt den nach §§ 24 und 25 anzu- 
ordnenden Maßnahmen schnellstens öffentlich bekannt zu machen ist. 
Der Sperrbezirk hat in der Regel den Gemeindebezirk des verseuchten Ortes und 
die etwa angrenzenden selbständigen Gutsbezirke zu umfassen. Benachbarte Orte oder Teile 
50“ 
Zu § 17 des 
Reichsgesetzes. 
Zu 8§ 59 
bis 64 der 
Instruktion.
	        
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