Full text: Handbuch für den exekutiven Polizei- und Kriminalbeamten.Zweiter Band. 1905. (2)

Strafbares Glücksspiel. 471 
31 Augen hat. Wenn der Bankier alle Karten seines Talons verteilt hat, so hat 
er die Taille, d. h. sein Spiel, beendigt, und gibt es an den nächsten Spieler als 
Bankhalter ab. Wer über 31 Augen bekommt, ist tot. 
Onze et demie. 
8. Auch Onze et demie (französisch, sprich: ongs e dmie, Elfeinhalb) ist 
den Spielen Vingt et un und Trente et un ähnlich. Beliebige Spielerzahl und 
Verwendung mehrerer Kartenspiele von je 52 Blatt wie bei jenen. 
Bei diesem Spiele kommt es darauf an, daß der Spieler möglichst 11 ½ Augen 
(daher der Name des Spiels) in seinen Karten hat. As gilt 11, König, Dame 
Bube gelten je ½, die Übrigen Karten zählen nach Augen. 
Der Bankhalter gibt jedem Spieler eine Karte, jeder Spieler kann aber 
Karten hinzukaufen. Nachdem das Kaufen beendet ist, werden die Karten aufgelegt. 
Wer weniger Augen hat als der Bankhalter, verliert, wer mehr Augen auf- 
weist, gewinnt seinen Einsatz; haben Bankier und Spieler gleiche Augenzahl, so 
gewinnt der erstere. Wer mehr als 11 ½ Augen hat, ist tot usw. (siehe Vingt et un). 
Hierzu ist zu bemerken, daß der Bankier vor Beginn des Spiels eine Summe 
aussetzt, über welche hinaus er nicht verlieren kann. Die Spieler haben also mit 
ihren Einsätzen sich einigermaßen nach dem Einsatze des Bankiers zu richten. Oft 
bestimmt dieser auch ausdrücklich ein Maximum des Satzes. 
Wer bei der Verteilung ein Bild oder ein As bekommt und zum Bild ein 
As und zum As ein Bild hinzukauft, hat sogenanntes geborenes (ungenaul!) Onze 
et demie. Geborenes Onze et demie gewinnt den dreifachen Satz. Ein gekauftes 
Onze et demie hat, wer in drei oder mehreren Blättern 11 ½ Augen hat; es 
gewinnt den doppelten Satz. Haben Bankier und ein anderer Spieler zugleich 
geborenes Onze et demie, so zahlt der letztere Spieler an den Bankier nur den 
einfachen Satz. 
Eine Modifikation des Spiels besteht darin, daß derjenige Spieler, welcher 
ein As hat, sich für einen weiteren Einsatz ein Bild hinzukaufen kann. Der Bankier 
hat dann hintereinander drei Karten aufzuwerfen. Wird hierbei ein Bild auf- 
geworfen, so hat der Spieler also 11 ½ und erhält den dreifachen Satz. Wird 
kein Bild aufgeworfen, so fällt der Satz an den Bankier. 
Le jenu de treize. 
9. Das Glücksspiel Ilejen de treize (französisch, sprich: le schöh de träs, Das 
Spiel der Dreizehn) stammt ebenfalls aus Frankreich. Beliebige Zahl der Spieler, ein 
Kartenspiel mit 52 Karten. Die Werte der Kartenbilder sind verändert. As zählt 1, 
die Zwei 2, die Drei 3 usw. bis die Zehn 10, der Bube 11, die Dame 12, der König 13. 
Der Bankier zieht von dem Talon, indem er hierbei bei jeder weiteren gezogenen 
Karte fortlaufend die Zahlen von 1 bis 13 laut aufruft, 13 Blätter von oben 
nach und nach ab und wirft sie auf. Fällt auf eine der vom Bankier gerufenen 
Zahlen 1 bis 18 ein Kartenbild, dessen Wert nach obiger Skala der aufgerufenen 
Ziffer genau entspricht, z. B. auf die Ziffer 11 wird ein Bube aufgeworfen, so
	        
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