476 II. Der exekutive Polizeibeamte.
Maeao.
15. Das Glücksspiel Macao stammt aus Ungarn und wird mit zwei voll-
ständigen Kartenspielen von beliebig vielen Spielern gespielt.
Der Bankier gibt jedem Spieler, nachdem diese ihre Einsätze gemacht, und
zuletzt sich selbst verdeckt eine Karte. Es kommt darauf an, möglichst 9 Augen
in seiner Karte zu haben. Das As zählt 1, König, Dame, Bube und Zehn zählen
nichts, die übrigen Karten nach ihren Augen. Man kann, in der Reihenfolge der
Spieler, Karten hinzukaufen, um die 9 Augen zu erreichen oder ihnen tunlichst nahe
zu kommen. Wer mehr als 9 Augen durch die gekauften Karten erhält, ist tot
und verliert seinen Einsatz an den Bankier. Kauft sich der Bankier tot, so muß
er jedem nicht toten Spieler den Einsatz auszahlen.
Nach Beendigung des Kaufens werden die Karten offen aufgelegt. Wer
weniger Augen hat, als der Bankier, verliert seinen Einsatz an diesen, wer mehr
hat als der Bankier, erhält von diesem einen dem Einsatz gleichen Betrag ausgezahlt.
Bei gleicher Augenzahl gewinnt der Bankier.
Wer gleich in der ihm vom Bankier zugeteilten Karte 9 Augen erhält, hat
eine „geborene“ Neun, ein sogenanntes großes Honneur oder großen Schlag, wer
auf die gleiche Weise 8 Augen erhält, hat ein kleines Honneur oder kleinen Schlag.
Die geborene Neun gewinnt doppelt. Hat der Bankier eine geborene Neun, zugleich
solche aber auch ein Spieler, so verliert dieser nur seinen Einsatz an den Bankier.
Pochen.
16. Das Pochen wird mit einem vollständigen französischen Kartenspiele von
52 Blättern von 3—6 Spielern unter Benutzung eines der nachfolgenden Zeichnung
entsprechenden Spielbrettes gespielt, welches in die einzelnen Abteilungen in noch zu
beschreibender Weise die Einsätze der Spieler aufnimmt. (Siehe nebenstehend.)
Jeder Spieler setzt in jedes Feld des Brettes, das Pochen ausgenommen, eine
Marke. Der Kartengeber gibt jedem Spieler und dann sich selbst 5 Karten; dann
deckt er das nächste Blatt als Trumpfblatt auf. Hierauf besieht jeder Spieler seine
Karte und sagt — der Reihe nach — an. Wer das As, König usw. in der
Atoutfarbe hat, erhält den auf dem betreffenden Felde stehenden Satz. Wer König
und Dame zusammen in der Atoutfarbe hat, zieht den Satz auf Mariage ein. Bei
dem Sequenz (eine Reihe aufeinander folgender Karten, s. Spiel 10) entscheidet der
höchste, bei gleich hohen die Atoutfarbe, bei gleich hohen in Nebenfarbe die Vorhand.
Gemachte Einsätze, die auf solche Weise in einem Spiele nicht gewonnen
werden, bleiben für das nächste stehen, bei welchem aber gleichwohl von jedem Spieler
in jedes Feld (außer das letzte) eine Marke zu zahlen ist.
Nach dem Ansagen kommt das Pochen. Wer ein „Kunststück“ (zwei oder
mehrere gleiche Blätter) hat, darf sagen: „Ich poche"“ und setzt in die Rubrik des
Brettes „Pochen“ eine beliebige Anzahl Marken. Die Vorhand beginnt mit dem
Pochen. Jeder andere Spieler, der mit einem besseren Kunststück aufwarten zu
können glaubt, kann sagen: „Ich halte es“ und setzt ebenso viele Marken. Jeder