11. Diebstahlsanzeige
ohne Ergebnis.
1 Diebstahl. 29
im „Scherz“ gehandelt hat. Die Rössiger hat aus-
weislich des Melderegisters seit 1900 fortgesetzt in
Magdeburg gewohnt. Uhr und Kette sind ihr zurück-
gegeben worden.
Mannheim, den 30. März 1904.
Am 28. März d. J. vormittags ließ die Opern-
sängerin Josephine verehel. Behr, hier, Friedrich-
straße 12, I wohnhaft, um einen Polizeibeamten
bitten, weil ihr eine Brillantbrosche gestohlen worden sei.
Bei meinem Eintreffen erklärte mir die Behr,
sie habe am Abende des 27. d. Mts. abends nach
10 Uhr nach der Rückkehr aus dem Theater, wo sie
während der Vorstellung die Brillantbrosche, welche
die Form einer goldenen verschlungenen Schlange
habe, mit sechs großen und vier kleinen Brillanten
besetzt sei und 3000 M. gekostet habe, sich von dem
Kinderfräulein Alma Zenker, bei ihr im Dienst,
abnehmen lassen und sie dann selbst auf den Toiletten-
tisch in ihrer Schlafstube gelegt. Die Zenker be-
stätigte dies.
Auch am Morgen des 28. sei die Brosche noch
dagewesen, als sie um 9 Uhr aufgestanden und ihr
Ehemann, der Bankdirektor Viktor Behr, schon
ausgegangen gewesen sei.
Ihr Stubenmädchen
Martha Lina Melzer,
geboren am 6. März 1882 in Wetzlar,
habe strenge Anweisung, die Schlafstube nicht eher in
Ordnung zu bringen, als bis sie selbst gefrühstückt und
danach ihre Toilettengegenstände in Ordnung gebracht
habe. Heute sei sie nun dazu gekommen, wie die Melzer
die Betten gemacht habe, ehe sie selbst die Brosche und
den übrigen Schmuck aufgeräumt gehabt habe. Als sie
dann nach einer Weile den Schmuck habe anfräumen
wollen, habe die Brosche gefehlt, während alle sonstigen
Schmuckgegenstände vorhanden gewesen seien. Sie
habe die Brosche überall gesucht, aber bis jetzt nicht
finden können und müsse danach annehmen, daß ihr
die Brosche gestohlen sei. Verdacht könne sie nur