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Formularbuch.
es hierbei so zu tragen, daß das Gesicht des Kindes
uns drei Männern, die wir nebeneinanderstanden,
zugelehrt war. Die Otto hat meine Anweisung
ausgeführt. Sie kehrte, nach dem sie das Kind
durch das Vorzimmer in ein unbesetztes Nebenzimmer
getragen, zu mir zurück und teilte mir mit, die
Pauße habe ihr beim Hindurchtragen durch das Vor-
zimmer leise in das Ohr gesagt, da stehe der Birnen-
mann. Ich wies die Otto an, das Kind zu uns
hereinzutragen und sie laut zu fragen, welcher von
uns der Birnenmann sei. Die von der Otto herein-
getragene Pauße bezeichnete Becher sofort und mit
voller Bestimmtheit als den Birnenmann. Sie kenne
ihn am Gesicht und der Gestalt wieder. Sie blieb
bei ihrer Behauptung, als ich ihr den Becher danach
im Nebenzimmer gegenüberstellte. Diese Wieder-
erkennung spricht außerordentlich für Bechers Täter-
schaft, da ja das Kind nach Angabe ihrer Mutter
und Bechers selbst diesen noch nie gesehen hat. Eine
Beeinflussung seiten der allerdings nicht besonders
gut beleumundeten Mutter Pauße bei dieser
Wiedererkennung war völlig ausgeschlossen. Die
alte Pauße war nicht mit im Krankenhause. Es
war ihr auch nichts davon gesagt worden, daß
im Krankenhause eine Gegenüberstellung erfolgen
solle.
Offenbar hat Becher ursprünglich die Mutter
Pauße besuchen und vielleicht wieder gebrauchen
wollen. Er hat sich vermutlich, um Zutritt zu
erlangen, gleich als der „Birnenmann“ eingeführt
und zunächst an einen Mißbrauch des Kindes noch
gar nicht gedacht. Als die Mutter abwesend gewesen,
hat ihm die hübsche Ella gefallen, deren Zeugnis er
nicht gefürchtet haben wird, weil er gewußt hat,
daß sie geistig so schwach ist. Jedenfalls ist er aus
geschlechtlichem Bedürfnisse, das er hat befriedigen
wollen, in die Wohnung der Pauße gegangen. Daß
Becher an geschlechtlichen Verirrungen leidet, ergibt
schon die Tatsache, daß er, der eine sehr hübsche
junge gesunde Frau hat, mit einer so fürchterlich
häßlichen Person wie der Pauße den Beischlaf zu
vollziehen vermocht hat.