Full text: Handbuch für den exekutiven Polizei- und Kriminalbeamten.Zweiter Band. 1905. (2)

XII. Verbrechen und Vergehen wider die Sittlichkeit. 129 
Ich begab mich sofort dahin und stellte in dem 
Unbekannten 
den am 1. Oktober 1873 in Prag geborenen 
Schriftsteller 
Leopold Ferdinand Gerstner, 
hier, Rhesastraße 61, III wohnhaft, 
fest. 
Die in der „Palmengrotte" bedienstete Kellnerin 
Elsa Brenner gab auf Befragen folgendes an. 
Der Unbekannte sei nachmittags in der vierten 
Stunde gekommen, habe ein Glas Bier bestellt und 
dann zunächst Zeitungen gelesen. Da aber kein 
weiterer ständiger Gast dagewesen sei, habe sie be- 
obachten können, daß der Unbekannte sie immer mit 
seinem Blicke verfolgt und sie, wenn sie im Buffet 
gesessen und gelesen, fortwährend angesehen habe. 
Gesprochen habe der Mann aber mit ihr nur wenig. 
Da sie dann bemerkt, daß der Mann sich immer 
mit den Händen unter dem Tische zu schaffen 
gemacht, habe sie ihn unauffällig beobachtet und 
gesehen, daß dem Mann sein steifer Geschlechtsteil 
vorn aus den Hofen herausstehe und er mit den 
Fingern daran herumspiele. Als er gemerkt habe, 
daß sie ihn beobachte, habe er seinen Geschlechtsteil 
ganz offen vor ihr sehen lassen und sie dabei immer 
starr angesehen. Er habe an seinem Gliede herum- 
gerieben und sei mehreremale, als ob Samenerguß 
erfolgt sei, zusammengezuckt. Sie habe hieran Anstoß 
genommen, weil sie gemerkt habe, daß der Mann 
ihr absichtlich einen solchen Anblick böte, und dem 
Wirte Wehle Mitteilung gemacht. Wehle bestätigte dies. 
Der Beschuldigte gab nach kurzem Leugnen, 
insbesondere als ihm die Brenner die Beschuldigung 
ins Gesicht sagte, zu, seinen steifen Geschlechtsteil 
entblößt und daran herumgerieben zu haben, um 
seine Wollust zu befriedigen; die Brenner habe ihm 
sehr gefallen und ihn durch ihren üppigen Busen 
aufgeregt. Es sei auch richtig, daß sie sein Glied 
habe sehen sollen; das habe ihm besonders wohl- 
getan. Er bestritt aber, bis zum Samenerguß 
onaniert zu haben. Die unter seinem Tische er- 
sichtliche grau-weiße dickliche Flüssigkeit rühre von 
41“
	        
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