Formularbuch.
Der Schankwirt zum „Blauen Hecht“, Otto
Rehfeld, hat mir versichert, er kenne sowohl Ziesche
als Hübler genau, sie seien aber beide am Abend
des 24. d. M. nicht bei ihm gewesen, wie er genan
wisse. Hiernach scheint Ziesche von Hübler beeinflußt
worden zu sein.
Hübler ist festgenommen worden.
Die Erörterungen wegen der übrigen Brand-
stiftungen sind noch im Gange.
Radeberg, den 27. Januar 1904.
Wie schon in der Nachtragsanzeige von gestern
bemerkt worden ist, kam Hübler auch wegen der
vollendeten und versuchten Brandstiftungen vom
23. d. M. in Verdacht.
Im Falle Meyer haben die Ermittelungen
folgendes ergeben. Meyer hat am Morgen des
23. d. M. in der Einfahrt seines am Wohngebäude
angebauten Schuppens angebranntes Stroh und die
mit Beschlag belegten Zeitungspapiere, Teile der so-
genannten „Dresdner fliegenden Blätter“ in au-
gekohltem Zustande gefunden.
Von hinten, vom Hofe aus gesehen, tritt der
Schuppen etwas gegen das eigentliche Wohngebäude
zurück. An der diesem entgegengesetzten Seite stößt
an den Schuppen das Seitengebäude des Nachbars,
des Malers Kühn, an. Nach der Straße zu ist
der Schuppen durch eine Tür verschlossen. Er
zerfällt in eine untere und eine obere Abteilung.
Vor der unteren Abteilung befindet sich auch nach dem
Hofe zu ein Tor. Diese Abteilung ist innen 5,70 m„
lang, 2,60 m breit und 2 m hoch. In ihr befinden
sich Wagen und allerhand sonstiges Gerät.
Die Decke dieser unteren Schuppenabteilung
ist von Holz. Unter ihr liegen über die ganze
Breite und Länge je ein starker Balken, die sich vorn
in der Mitte der Decke kreuzen. Außerdem sind noch
zwei Querleisten je über die halbe Breite des Schuppens
befestigt, welche sich dazu eignen, um zwischen sie
und die Decke Brettchen, Latten usw. zu schieben
und sic so aufzubewahren.