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die Fähigkeiten von Herz und Verstand der Männer an Steuer und Aus—
lug, die nächst ihrem eigenen Gewissen dem Führer auf der hohen
Kommandobrücke des Thrones verantwortlich sind, bevor sie der Volks—
vertretung Rechenschaft abzulegen haben. Wenn der Minister des Innern,
von Metzsch, von treuesten Absichten geleitet, Gesetze eingebracht hat, wegen
deren er — weil dieselben gegen das Überhandnehmen und gegen die Über—
griffe der Sozialdemokratie gerichtet sind — von vielen Seiten arg be—
fehdet wird und manche sein Vorgehen als nicht glücklich ansehen, so hält
derselbe sich gewiß an das alte Wort: „Viel Feind, viel Ehr.“ 144) Der
Tätigkeit des Ministers des Kultus von Seydewitz ist bereits gedacht
worden. ¼5) Als Minister des Krieges ist Freiherr von Hausen, General der
Infanterie und bisheriger kommandierender General des XII. Armeekorps
nach dem Tode des Kriegsministers Edler von der Planitz an diese erledigte
hohe Stelle berufen worden. Dieser General hat sich schon seit langem als
ein Vorbild für das Heer erwiesen. 110) Justizminister Dr. Otto, insonderheit
aber der neuernannte Minister der Finanzen Dr. Rüger, welcher vorher dem
Ministerium der Justiz vorgestanden hatte, sehen sich großen Aufgaben gegen-
über. Dieselben werden von deren Tüchtigkeit gewiß ebenso gut gelöst
werden, wie es unter ihrer Mitwirkung dem Generaldirektor der Staatseisen-
114) über das geeignete oder ungeeignete, richtige oder unrichtige der Abänderung des
sächsischen Landtagswahlrechtes ist nachgerade eine ganze Literatur entstanden. Ein besonders
treffendes Urteil in dieser Sache dürfte aber wohl das „Vaterland“ geben, wenn diese Zeitung
in ihrer Nummer vom 18. Juli 1903 den Satz ausspricht (der wiederum selbst vielleicht den
Ausgangspunkt von Erörterungen geben kann), daß „Leute, welche dem Reich den Krieg
erklärt haben und die Grundlage der Verfassung nicht anerkennen, in den Reichstag nicht
gehören. Die Sozialdemokratie sollte Objekt, nicht aber Subjekt der Gesetzgebung sein.“
115) Im Rahmen der vorliegenden Betrachtungen, welche Stärkung des vaterländischen
Gefühles und alles dessen bezwecken, was hierzu und zur Gesundung der Verhältnisse über-
haupt beitragen kann, sind bereits mehrfach Außerungen auf hoher Warte stehender
Persönlichkeiten angezogen worden. An dieser Stelle möchte noch eine solche Platz finden,
welche der sächsische Kultusminister gelegentlich der 8. Lehrerinnenversammlung in einer
sehr zu beherzigenden Rede getan hat. Nachdem hier der Herr Minister betont hatte, daß
auch er es für richtig halte, wenn gegen eine einseitige Pflege des Gemütes angekämpft
werde und Vertiefung der Bildung (und zwar auf beschränkteren Wissensgebieten) angestrebt
werden solle, spricht er die Worte aus: „Wir werden uns aber davor hütenmüssen,
daß etwa die schönen Seiten der weiblichen Natur ins Männliche verzerrt
werden.“ Die höhere Töchterschule habe wohl eine Vertiefung der allgemeinen Bildung
sich zum Ziele zu nehmen (mit Betonung der religiös-sittlichen, nationalen und ästhetischen
Seite, wie mit besonderer Rücksicht auf diejenigen Kreise, aus denen die Schülerinnen
stammen). Daneben aber müsse diese Schule auch eine feste Basis für eine spätere selb-
ständige Erwerbstätigkeit vermitteln und zu hauspraktischer Tüchtigkeit miterziehen.
146) Leider nicht immer mit Unrecht wird jetzt vielfach die Klage erhoben, daß ein un-
deutscher Luxus mit samt seinen Konsequenzen (Verteuerung der Lebensführung usw.) den
Versuch mache, sich im deutschen Heere einschleichen zu wollen. Der „Reichsbote“ in einer
Nummer vom August 1903 spricht sich über die Gefahr dieser drohenden Mißstände besonders
aus. Gerade solchen Erscheinungen gegenüber sind Generale am Platze, welche mit der
idealen Gesinnung des Deutschen und den kriegerischen Tugenden des Römers, die abhärtende
Einfachheit des Spartaners vereinen.