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teils nach wendischen Grundsätzen, teils nach deutscher Art aungelegt — wurden
immer wohlhabender. Kirchen und Klöster entstanden, Waldungen und
Sumpfgebiet wurden in reichlichem Maße urbar gemacht.
Das Bistum Meißen, in geistlichen Dingen dem erzbischöflichen Stuhle
zu Magdeburg, in weltlichen dem Markgrafen von Meißen unterworfen,
umfaßte einen Sprengel von der Mulde bis zum Bober und zur Spree.
Bistum, Burggrafentum und Markgrafschaft Meißen hatten natürlich
verschiedene Wappen.
Das des Burggrafentums (welches, mit samt der Institution selbst,
später ganz an das Haus Wettin gekommen ist) zeigt im goldenen Schilde ein
schräggelegtes schwarzes Kreuz (Andreaskreuz). Der Markgraf von Meißen
führt im goldenen Schilde einen schwarzen Löwen. Das Geschlechtswappen
der Familie von Wettin selbst aber ist nicht ohne weiteres festzustellen,
denn bis zum 12. Jahrhundert ist von keinem Angehörigen dieses Hauses
das Wappen urkundlich bekannt, oder — anders ausgedrückt, aber dasselbe
bedeutend — von keinem Wettiner ist, von der Zeit vor dem 12. Jahr-
hundert, eine Abbildung oder Beschreibung des von ihm als Schutzwaffe
und Familienabzeichen geführten Schildes beziehungsweise eines Petschaftes
oder mit demselben aufgedrückten Siegels auf unsere Zeit gekommen. Das
älteste erhaltene Wettinsche sigillum ist dasjenige der Grafen von Wettin
als Grafen und Markgrafen von Landsberg. Und dieses zeigt zwei blaue
Pfähle auf goldenem Felde.?)
Ob nun jene beiden Pfähle das allerälteste und ursprünglichste Schild=
zeichen bilden, welches dem Geschlechte Wettin seit Urzeiten zugestanden hat,
also das Stammwappen des gemeinsamen Hauses, welches die zu Markgrafen
von Landsberg gewordenen Geschlechtsvettern auch als solche weiter führten,
oder aber, ob dieser Schild mit den Pfählen etwa „Amt und Besitz Lands-
berg“ bedeutend, von den Wettinern übernommen und als Hauswappen
beibehalten sei, darüber fehlt positive Gewißheit. Tatsache aber ist, daß jener
goldene oder gelbe Schild mit den blauen Pfählen das älteste von den
Wettinern nachweisbar geführte Wappen darstellt und füglich schon in An-
betracht dieser Eigenschaft der Ehrwürdigkeit als deren Hauswappen angesehen
werden muß. Wenn von einigen als ursprüngliches Hauswappen von Wettin
ein roter Löwe vermutet wird, so entbehrt dies aller und jeder Berechtigung.
Ebenso verhält es sich mit dem weißen Roß, wobei für das letztere immerhin
wenigstens der Umstand eintreten könnte, daß — die Ideenverbindung
umschlossen hielten, war diese Art der Form von Niederlassungen bei Viehzucht treibenden
und dem Nomadenzustande noch nicht lange entwachsenen Völkern etwas geradezu Gebotenes
und Selbstverständliches. Mit der Zeit setzten sich straßenartige Anbauten an, und die so
häufige Beutelfigur der Dörfer entstand.
") Hierbei möchte ganz kurz die Bemerkung Platz finden, daß in der Heraldik der
Ausdruck „Pfahl“ einen senkrechten, der Ausdruck „Balken“ einen wagerechten Streifen
bedeutet. "