Full text: Feldzüge der Bayern 1643, 1644 und 1645

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Yaffen, etliche todt gefchoffen und gequetiht. In diefen aber 
wurde mit Petarbiren der übrigen Pforten nicht nachgelaffen, 
alle aufgebracht, und alfo diefer alten Jungfrau daB Ehren- 
Kränglein abgezogen, darinne ziemlicher Borratd an Brüchten 
und Wein, 80 fleine metallne Stüd, darunter das vornehmfte 
eine halbe Garthaune, 70 meffingene Doppel-daden, 400 Mufques 
ten, ohne der Bürger Gewehr, und 100 gante Guraffier (anderer 
Beuten zu gefchweigen) gefunden worven. Diefer Ort ft nicht 
nur der Schlüffel zum Bopden-See, fondern au) an und für fi 
felbften fehr wohl befchaffen, daher dann der König In Branfreich 
ben Grafen Corval zum Gubernatoren verorbert, und ihm 100000 
Branden übermadht, alda nebenft Fortificirung de8 Orts 500 Pferd, 
800 zu Wuß, und 6 armirte Schiffe auff dem Boben- See zu 
unterhalten. 
Der franzöftfchre Marfhall Graf Guebriant, auf den vers 
heißenen Zuzug aus Franfreih und auf die Vereinigung mit 
dem fdhwedifhen Heere unter Torftensjohn Hoffend, war im 
ermattenden Kampfe gegen die Etrenge ed Minterd, von 
feinem weiten Zuge aus Nieverfadhfen an den Main gelangt, 
bei Gemind über den Etrom gegangen und im Januar an ver 
Tauber eingetroffen, um von bier aus in die Länder des Kur- 
fürften von Bayern einzufallen*). Er befegte Mergentheim 
fowwie die unweit davon gelegene Vefte Neuhaus, in welder er 
4 Geihübe, 60 Muffeten 2. vorfand, und diefe Beute nad 
zweitägigem Aufenthalt mit fidy fortnahın. 
Seldzeugmeifter Mercy rüdte Anfangs des Jahres 1643, 
nahdem er fih mit den Truppen des Faiferliden Generale 
Grafen Habfeld bei Dinfelebühl vereinigt hatte, über VBerg- 
*) Barthold. Iohann von Werth. 121. 122.
	        
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