11
Am 17. Februar traf Marfhall Guebriant in Rottenburg am
Nedar ein, die Bayern ftanden bei Tübingen. Am 18. über-
fielen die Bayern Waldendbud. Am 21, Februar feßte bie
frangöfilch - weimarifdhe Armee ihren Rüdzug über Rottenburg
fort. Seldmarihall Mercy und Herzog Karl von Lothringen
folgten ihr nah; bei Hemmendorf ereilte Jean de Worth drei
feindlihe Regimenter, melde er nady vergeblihem Wiberftande
in’ die Fludt flug. Ouebriant, ftet3 von den Bayern ver:
folgt, fuchte feinen Rüdzug zu befhleunigen, welden er über
Eulz und durd dad Kinzigtbal (28. Februar) beiwerfftelligte,
fofort zwildhen diefem Thale und Lauffenburg am Rhein aus:
gedehnte Duartiere bezog, um durd diefe Aufftellung die an
der wiürtembergifchbavifhen Grenze ftehenden Bayern in Schad
zu halten und den Angriff ded Herzogs von Enghien auf
Diedenhofen (Thionville) zu unterftügen. Seine Armee fol zur
Zeit des Einrüdend in die Duarttere did auf 1400 Mann zu
Huß und 4000 Reiter zufammengefchmolgen gewefen fein. Die
Bayern folgten ihm bi8 Nagold und Eu nah und fehrten
dann in die Gegend von Tübingen und Reutlingen zurüd, um
gleihfalls Erholungsquartiere zu beziehen, in welden fie bie
zum Mai des folgenden Jahres verweilten und Durd biefelben
die Sranzofen bis an den Bodenfee umjcloffen, denen nur der
Rüden und der Rhein frei war. Mercy hatte nun nadı einem
meifterhaft geführten Winterfeldzuge die Frangofen aus Franken
und Ehwaben verdrängt und ihre Eroberungspläne gänzlid
vereitelt.
Nadı einem im föniglid bayeriihen allgemeinen Reid:
arhive aufgefundenen Duartierzettel vom 28. Februar 1643
iwaren die Truppen der bayeriichelothringifhen Armee wie folgt
vertheilt:
1) Hauptquartier in Tübingen.
2) Hagenbackh in Reutlingen.
3) Urtillerie in Herrenberg, Böblingen und Leonberg.
4) Werth und Gold in Ehingen, Schelfingen, Munder:
fingen, Riedlingen, Mengen, Saulgau, Münfingen, Hadyingen,
Vöhringen, Jungingen und AlbHaufen.