Full text: Feldzüge der Bayern 1643, 1644 und 1645

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Am 17. Februar traf Marfhall Guebriant in Rottenburg am 
Nedar ein, die Bayern ftanden bei Tübingen. Am 18. über- 
fielen die Bayern Waldendbud. Am 21, Februar feßte bie 
frangöfilch - weimarifdhe Armee ihren Rüdzug über Rottenburg 
fort. Seldmarihall Mercy und Herzog Karl von Lothringen 
folgten ihr nah; bei Hemmendorf ereilte Jean de Worth drei 
feindlihe Regimenter, melde er nady vergeblihem Wiberftande 
in’ die Fludt flug. Ouebriant, ftet3 von den Bayern ver: 
folgt, fuchte feinen Rüdzug zu befhleunigen, welden er über 
Eulz und durd dad Kinzigtbal (28. Februar) beiwerfftelligte, 
fofort zwildhen diefem Thale und Lauffenburg am Rhein aus: 
gedehnte Duartiere bezog, um durd diefe Aufftellung die an 
der wiürtembergifchbavifhen Grenze ftehenden Bayern in Schad 
zu halten und den Angriff ded Herzogs von Enghien auf 
Diedenhofen (Thionville) zu unterftügen. Seine Armee fol zur 
Zeit des Einrüdend in die Duarttere did auf 1400 Mann zu 
Huß und 4000 Reiter zufammengefchmolgen gewefen fein. Die 
Bayern folgten ihm bi8 Nagold und Eu nah und fehrten 
dann in die Gegend von Tübingen und Reutlingen zurüd, um 
gleihfalls Erholungsquartiere zu beziehen, in welden fie bie 
zum Mai des folgenden Jahres verweilten und Durd biefelben 
die Sranzofen bis an den Bodenfee umjcloffen, denen nur der 
Rüden und der Rhein frei war. Mercy hatte nun nadı einem 
meifterhaft geführten Winterfeldzuge die Frangofen aus Franken 
und Ehwaben verdrängt und ihre Eroberungspläne gänzlid 
vereitelt. 
Nadı einem im föniglid bayeriihen allgemeinen Reid: 
arhive aufgefundenen Duartierzettel vom 28. Februar 1643 
iwaren die Truppen der bayeriichelothringifhen Armee wie folgt 
vertheilt: 
1) Hauptquartier in Tübingen. 
2) Hagenbackh in Reutlingen. 
3) Urtillerie in Herrenberg, Böblingen und Leonberg. 
4) Werth und Gold in Ehingen, Schelfingen, Munder: 
fingen, Riedlingen, Mengen, Saulgau, Münfingen, Hadyingen, 
Vöhringen, Jungingen und AlbHaufen.
	        
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