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aus dem Dorfe Troß bietend, gegen den Wenneberg vorgerüdt
war. Obgleidy verwundet, war ber Marfchall auf feinem Boten ges
blieben und drang nun mit um fo größerer Heftigfeit gegen den Ges
neral Sleen vor.
So wie Conde zu ihm geftoßen war, feßte er fi} mit ihm an
bie Spige ver Eavallerie. Die Irangofen wurden abermals zurüd:
geworfen. Gonde Tieß nun endlich feine Neferve, Weimaraner
und Heffen, die einzigen Truppen, welche noch nicht im Gefecht ge=
wefen waren, vorrüden. Die ded großen Bernharb’8 von Weimar
würdigen Soldaten eilten unter einem entfeßlichen euer herbei,
fchloffen ihre durch die Kartätfchen gelichteten Reihen, erkfetterten ven
Gipfel des Wennebergd, metelten bie dort verfchanzte Infanterie nles
der, bemächtigten fich de8 Gefcbüges, richteten e8 gegen die bayerijche
Infanterie des Centrums und trieben fle in die Klucht. Hierauf rürften
fie, von Conde geführt, gegen dad vom Prinzen biöher vergeblich ans
gegriffene Dorf, nahmen ven General Gleen gefangen und zwangen bie
beiden in der Kirche und dem Kirchhofe verfchanzten Regimenter, fich
auf Gnade und Ungnabe zu ergeben. Der Sieg fhien den Branzofen
gewiß zu fein; aber plöglich erfchien Jean ve Wörth mit feinem fleg-
reichen Tinfen STügel und machte ihnen den fo theuer bezahlten und
mühfanı erfämpften Sieg ftreitig. Müde, ven Marfchall Grammont,
der ihm gegenüber ftand, länger zu erwarten, hatte er feine verfchanzte
Stellung oberhalb ded Dorfes Allerheim verlaffen, mar tiber den das
Thal durchfchneidenden Graben gegangen und hatte fich wie ein reißen
ber Strom auf den durdh den erften Schlag fchon ftarf entmuthigten
Flügel ver Sranzofen geftürgt. Lange wiverftanden bie von Grammont
befehligten Schwabronen, allein durch mehrere rafch auf einander
folgende Angriffe zum Wanfen gebracht, kam endlich der Schreden
über fte, und fie ergriffen die Slucht, ihren General im Stiche Iaffend,
welcher, verwundet, an ber Spiße zweier Regimenter noch Stand hielt
und auf feinem Boften fterben wollte. Grammont wurde umzingelt
und gefangen genommen. Chabot wollte mit der Referve den Sieger
aufhalten; auch er wurde zuräüdgefchlagen, feine Referve in die Flucht
gejagt und zerftreut. Doch bei ver Nachricht vom Tode de Generals
Mercy und der Orfangennahme ded GeneraldÖleen zauderte Jean de
Wörth; er war nicht, twle fein Gegner, mit jener Entfcjloffenheit bes