Full text: Feldzüge der Bayern 1643, 1644 und 1645

der Herzog von Rothringen gegen fie anrüdten und Erftere eine 
drohente Etellung bei Impfingen einnahmen; Guebriant mußte 
daher eilen, feine Rüdzugslinie, das Kinzigthal, ehe ihm der 
Zugang zu Derfelben abgefchnitten war, zu erreidhen, was ihm 
in der Nadıt des 30. Juli gelang, obgleih die Bayern bereits 
Dberndorf befest hatten, worauf er unangefochten durdj diefes 
Thal dem Rheine zuzog*). 
Bon diefem Entfaße fhrieb man aus dem bayerifchen 
Hauptquartiere Etoplad) vom 30. Juli: 
„Der Beind ift zwar im Anzug gewefen, fich nacher Ma- 
venfpurg, und fo fortan in Bayern, zu begeben. Wir haben aber 
bei Soberömeiler den Weg abgefchnitten, und ihn wieder zurüd- 
getrieben. Darauff ift feine Resolution gewefen, burcdh dad Wür- 
temberger Land zu gehen, und in passando die Stadt Rothweil 
einzunehmen, und au derfelben feine “lrmee zu proviantiren: 
Mafien er dann folchen Drt 24 Stund lang befhoffen, auch nad) 
gemachter Preffa geftürmet. Wir aber find ihm zu bald auf den 
Hal Fommen, alfo, daß er mit zimlichen Verluft, fo ihm durdı 
der Einligenden gute Gegenmwehr zugefügt worden, darvon abziehen 
müffen. Und ald er fürterd feinen Weg auff Sul genommen, 
waren wir mit unferer Urmee auch bereit3 dafelbften; vahero er 
verurfacht worden, in der Nacht wieder auffzubrechen, und feinen 
Weg in die Marggraffichafft Baden, an ben Ort, da er vorigen 
Winter gelegen, zu nehmen. Zu befagtem Sul find wir fo 
nabe an einander Ffommen, daß man mit Stüden auff einander 
fpielen fünnen, und haben wir dem Beind zwar auch bei Obern- 
dorff an einem Paß vorgewartet; meilen er aber zu vorn bereits 
einen Berg zun Vortheil erlanget, ift ihm mit flarfen Truppen 
nicht beyzufommen gewefen. Hat gleihmwol in diefem Marfche, 
wegen vielfaltigen VBerlauffend feiner Bölder, auch nicht wenigen 
abgefchlagenen Bartheyen, an Munnfchaft zimlih abgenommen, 
und bdörfften wir in der Marggraffichafft meiterd an einander 
fommen.” 
*) Martens 440.
	        
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