Full text: Feldzüge der Bayern 1643, 1644 und 1645

Vorwort. 
„Man tft gewohnt, fi) um den breißigjährigen Krieg 
wenig anders zu befümmern, als um eine allgemeine hifto: 
rifhe Kenntnig davon zu haben und etwa die berühmten 
Namen fennen zu lernen, die von dem reichhaltigen Strome 
feiner Begebenheiten emporgetragen wurden. Wenn man 
fieht, wie oft verächtliche Blicke auf die Begebenheiten des 
dreißigjährigen Krieges geworfen werden, um bamit anzus 
deuten, daß diefen Begebenheiten die Seele, bie entfaltete 
Kuntft, fehle, dag man alfo wohl thue, fich an das Stu: 
dinm der fpäteren Sriege zu halten, fo ift dies ein Srr- 
thum, der befremden muß. Es Iäßt fich begreifen, daß ber 
Geift des breißigjährigen Krieges uns fremd geworben ft, 
weil wir mit der fortfchreitenden Eultur mandye unmenich- 
lihe und barbarifhe Kriegsfitte aufgegeben, und von ber 
andern Seite dafür auch mande nothmwendige Bebingung 
friegerifcher Größe verloren haben. Allein warum wir in 
dem breißigjührigen Kriege unfere eigene beffere Natur ver: 
läugnen wollten, ift nicht einzufehen. 
Deutfchlands einziger Elaufemwiß. 
Ni. Veldzüge von 1643, 1644 und 1645 bieten 
für den Militär das größte Antereffe var, indem während 
verfelben der bayerische Beldmarfchall Tranz Freiherr von 
Mercy gegen die erften elvherren de damaligen Franf- 
reih8, Gonde und Turenne, in die Schranken trat und 
mit dem tapferen Bayernheere Thaten verrichtete, welche 
ihred Gleichen in ver Gefchichte fuchen und melche über- 
pie mit der jeßigen Kriegführung fo verwandt find. 
Die Abfichten Tranfreichd gingen nämlich dahin, das 
Kriegötheater nad Bayern zu verlegen, um vaburdh ben
	        
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