Full text: Feldzüge der Bayern 1643, 1644 und 1645

IX 
beiliegende zwei Briefe*) an die Wittwe bed bayerijchen 
Seldmarfchalld bezeugen. 
Sein Leichnam wurde nach Ingolftadt gebracht und 
dafelbft am 4. September 1645 im Chor ver Moriz- 
firche beigefeßt. In dem Sterberegifter diefer Pfarrei 
findet fich Folgendes: 
„4. Septembris 1645. 
In parochiali ecclesia nostra Mauritiana cum Solenni 
pompa funebri Sepultus est Perillustris ac Generosus Do- 
minus Franciscus L. B. de Mercy, Dominus in Mandre et 
Collenburg, Generalis campi Mareschalcus et Ingolstadianae 
urbis Praefectus, qui tertio die Augusti in proelio glorio- 
sus miles occubuit.‘ 
Hieraus Iißt fih mit Beftimmtheit annehmen, daß 
Bayerns großer Beloherr nicht auf der Stelle, mo er 
geblutet, mie Die meiften Hiftorifer angeben, fondern in 
der bezeichneten Stadtpfarrfirche ruht. Auf der Stätte, 
imo er geblieben, ließ ihm ver große Conde, meldyer vor 
Mercy’ Kelvherrneigenfchaften vie größte Hochachtung 
fühlte, die furze, des Helden mürdige Grabfchrift**) feßen: 
„Sta viator, heroem calcas“‘**). Diejed Hat vielleicht 
den Srrthum über die Grabftätte unferes Helden veran- 
last. Auf der ehernen Gevächtnißtafel, welche fich in der 
genannten Morizfirhe zu Sngoljtadt rechts in der St. 
*) Eiehe Beilage 2 und 3. 
*”) Im Iahre 1806 fand man bei Gelegenheit eines Manovers, wel: 
hes die im Dettingifhen im Standquartier befindlichen franzöftfchen 
Truppen unter Marfchall Davouft ausführten, an der Stelle, wo Mercy 
im Centrum commandirte, einen ungeheueren Sanpftein, aber ohne alles 
Zeichen; nur ald man ihn erhob, zeigte fih ein fleiner gemauerter Roft 
als Unterlage. Anm. des Verf, 
“rn Stche fill Wanderer, Tu trittft auf einen Helven.
	        
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