Full text: Wilhelm Heinzes Quellen-Lesebuch zur vaterländischen Geschichte für Lehrerbildungsanstalten und höhere Schulen. Erster Teil. Deutsche Geschichte bis 1648. (1)

Vorwort zur ersten Auflage. 
or nunmehr 18 Jahren gab ich in Gemeinschaft mit dem damaligen Seminar— 
direktor, jetzigen Regierungs- und Schulrat Herrn Dr G. Schumann ein 
„Lehrbuch der deutschen Geschichte usw., zur Belebung des Geschichtsunterrichts 
mit einer Auswahl von Geschichtsbildern aus den Quellenschriften versehen“ 
(Hannover, Carl Meyer 1877), heraus, das von der Kritik als der erste Versuch 
bezeichnet wurde, die Quellenstücke selbst im Unterrichte der Volksschule 
zur rechten Würdigung zu bringen und die ganze deutsche Geschichte mit 
Quellenstücken zu belegen. So urteilte namentlich der Schuldirektor Albert 
Richter in Kehrs Geschichte der Methodik, Gotha 1877, J. Band, S. 211 und in 
dem Aufsatz „Quellen im Geschichtsunterricht“ in dem Bericht des Vereins Leip— 
ziger Lehrer für die Jahre 1884/85, Leipzig, S. 22. Auch andere Fachleute, wie 
Dr R. Schläger in Eisenach und Dr Isensee in Gardelegen, schenkten dem Buche 
eingehende Beachtung, jener in einer längeren Rezension in Reins pädagogischen 
Studien, Jahrgang 1879, S. 6—14, dieser in einer Abhandlung „Zum Geschichts- 
unterricht" in dem Zentralorgan für die Interessen des Realschulwesens 1881 
(Maiheft). Seit jener Zeit ist die Quellenbenutzung im Schulunterricht methodisch 
und wissenschaftlich in erfreulicher Weise gefördert worden und desto eifriger, je 
mehr sich die Ansicht Bahn gebrochen hat, daß im Unterricht bei Verschmelzung 
der politischen mit der Kulturgeschichte auf diese ein Hauptgewicht zu legen ist, 
und daß die kulturhistorischen Verhältnisse durch nichts klarer als durch die Be- 
richte zeitgenössischer Geschichtschreiber veranschaulicht werden können. Die größten. 
Verdienste um die rechte erziehliche und didaktische Würdigung der Quellen im 
Geschichtsunterricht hat sich neuerdings die Herbart--Zillersche Schule erworben, 
so daß man heute in pädagogischen Kreisen allgemein von dem Werte 
und der Notwendigkeit der Quellenverwendung im Geschichtsunterricht 
überzeugt ist. Von den einschlägigen neueren Werken hebe ich hervor: das vor- 
zügliche Werk von Dr G. Erler „Deutsche Geschichte von der Urzeit bis zum Aus- 
gange des Mittelalters in den Erzählungen deutscher Geschichtschreiber.“ Leipzig 
1882 /84. 3 Bände; „Historisches Lesebuch über das deutsche Mittelalter,“ aus den 
Quellen zusammengesetzt und übersetzt von Ch. E. Krämer. Leipzig 1882; 
„Quellensätze zur Geschichte unseres Volkes“ von E. Blume; „Quellenbuch zur 
Geschichte der Neuzeit" von Dr M. Schilling (II. Auflage, Berlin 1890); 
„Quellenbuch zur brandenburgisch-preußischen Geschichte“ von Dr Fr. Zurbonsen 
(Berlin 1889); „Quellenbuch zur brandenburgisch-preußischen Geschichte“ von 
Dr P. Prinz. I. Band (Freiburg i. Breisgau 1892). 
Aber so verdienstvoll auch alle diese Arbeiten sind und so vorzügliches Material 
sie gesammelt haben, auf dem Gebiete der Praxis, d. h. für den Gebrauch in der
	        
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