ihn mit Flintenfeuer anzugreifen; unaufhaltsam schrittet ihr vor, euere Bajonette
stürzten ihn den steilen Talrand der wütenden Neiße und Katzbach hinab.
Seitdem habt ihr Flüsse und angeschwollene Regenbäche durchwatet, im
Schlamm habt ihr die Nächte zugebracht; ihr littet zum Teil Mangel an
Lebensmitteln, da die grundlosen Wege und der Mangel an Fuhrwerk deren
Nachfuhr verhinderten. Mit Kälte, Nässe, Entbehrung und zum Teil mit
Mangel an Bekleidung habt ihr gekämpft; dennoch murrtet ihr nicht, und ihr
verfolgtet mit Anstrengung eueren geschlagenen Feind. Habt Dank für ein so
hochlobenswertes Betragen; nur der, der solche Eigenschaften vereinigt, ist ein
echter Soldat.
Einhundert und drei Kanonen, 250 Munitionswagen, des Feindes Lazarett-
anstalten, seine Feldschmieden, seine Mehlwagen, ein Divisionsgeneral, zwei
Brigadegenerale, eine große Anzahl Obersten, Stabs= und andere Offiziere, 18 000
Gefangene, zwei Adler und andere Trophäen sind in cueren Händen. Den Rest
jener, die euch in der Schlacht an der Katzbach gegenübergestanden haben, hat
der Schreck vor eueren Waffen so sehr ergriffen, daß sie den Anblick euerer
Bajonette nicht mehr ertragen werden. Die Straßen und Felder zwischen der
Katzbach und dem Bober habt ihr gesehen; sie tragen die Zeichen des Schreckens
und der Verwirrung euerer Feinde.
Last uns dem Herrn der Heerscharen, durch dessen Hilfe ihr den Feind nieder-
warfet, einen Lobgesang singen und im öffentlichen Gottesdienste ihm für den uns
gegebenen herrlichen Sieg danken. Ein dreimaliges Freudenfeuer beschließe die
Stunde, die ihr der Andacht weihet. Dann suchet eueren Feind aufs neue auf!
Blücher.
128.
YNorcks Übergang über die Elbe bei Wartenburg.
3. Oktober 1813.
Fundort: von Ditfurth a. a. O. S. 94.
1. Aus dem Hauptquartier in Jessen
Schrieb nach reiflichem Ermessen
Vater Blücher den Befehl:
Morgen früh soll Yorck marschieren,
Übern breiten Elbstrom führen
Sein Armeekorps ohne Fehl.
2. Darauf schlug man nachts zwei Brücken,
Daß man konnt' hinüberrücken,
Zu verjagen dort den Feind,
Der auf Wartenburg sich stützte,
Den der hohe Elbdamm schützte,
Und des Siegs gewiß sich meint'.
3. Früh zog Sieholm drauf entgegen
Der Scharfschützen Kugelregen
Von dem hohen Elbwall her;
Und die feindlichen Kanonen
Blitzten auf die Bataillonen
Ein verheerend Feuermeer.