Full text: Die geheime Vorgeschichte des Weltkrieges.

120 Hinter den Kulissen. 
nach dem schrecklichen Mord bereit, eine Untersuchung 
auf seinem Gebiet einzuleiten, da ÖOsterreich behauptete, 
daß serbische Untertanen an dem Morde teilgenommen 
hätten. Die Forderungen der österreichischen Note 
stehn aber im Gegensatz zu der Integrität Serbiene und 
werden als eine Erniedrigung betrachtet. Unter 
anderem verlangt man von uns eine Erklärung und eine 
Proklamation an das serbische Heer im Staatsan- 
zeiger, worin wir unsere feindliche Gesinnung gegenüber 
der Monarchie anerkennen und unser Bedauern aus- 
sprechen über unsere Duldung und Acgitation gegen 
Osterreich; weiter müssen wir zustimmen, daß öster- 
reichische Beamte bei der durch die Note geforderten 
Untersuchung teilnehmen sollen. Österreich gibt uns 
48 Stunden, um dies alles anzunehmen; wenn wir die 
Annahme ablehnen, so wird es seinen Gesandten aus 
Belgrad abberufen. Wir sind bereit, von den For- 
derungen Österreich-Ungarns, die mit unserer 
Integrität in Ubereinstimmung zu bringen sind, die 
zu erfüllen, welche Eure Majestät uns rät 
anzunehmen. Auch sind wir bereit, diejenigen, von 
denen feststeht, daß sie an dem Verbrechen teilgenommen 
haben, zu bestrafen. Unter den Wünschen Österreichs 
sind einige, die eine Anderung unserer Gesetzgebung 
notwendig machen, und dafür brauchen wir Zeit. Die 
uns gewährte Frist ist zu kurz. Das österreichische Heer 
steht an unserer Grenze und kann uns jeden Augenblick 
angreifen. Wir können uns allein nicht ver- 
teidigen. Darum bitten wir Eure Moajestät, 
uns so schnell wie möglich zu Hilfe zu eilen. 
Eure Maojestät hat mir viele Zeichen seiner guten Ge- 
sinnung gegeben, und wir hoffen, daß unser Ruf im 
slawischen Lande Eurer Mojestät, das seine Rasse liebt, 
einen Widerhall finden wird. Ich gebe den Gefühlen 
 
	        
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