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die eine von zwei Hauptleuten, darunter Tankovic,
geleitete Schule zur Ausbildung von Banden unter-
hielt, Schulen, welche von General Jankovic und von
Hauptmann Milan Pribicevic regelmäßig inspiziert
wurden. Weiter wurden die Komitatschis im Schießen
und Bombenwerfen, im Minenlegen, Sprengen von
Eisenbahnbrücken usw. unterrichtet. Nach der feier-
lichen Erklärung der Serbischen Regierung vom Jahre
1909 schien auch das Ende dieser Organisation ge-
kommen zu sein. Oiese Erwartungen haben sich aber
nicht nur nicht erfüllt, sondern die Propaganda wurde
durch die serbische Presse fortgesetzt. Das Memoire
führt als Beispiel die Art und Weise an, wie das
Attentat gegen den boenischen Landeschef Varesanin
publizistisch verwertet wurde, indem der Attentäter
als serbischer Nationalheld gefeiert und seine Tat ver-
herrlicht wurde. Diese Blätter wurden nicht nur im
Serbien verbreitet, sondern auch auf wohlorganisierten
Schleichwegen in die Monarchie eingeschmuggelt.
Unter der gleichen Leitung wie bei ihrer Gründung
wurde die Narodna Odbrana neuerlich der Zentral-
punkt einer Agitation, welcher der Schützenbund mit
762 Vereinen, ein Sokolbund mit 3500 Mitgliedern
und verschiedene andere Bereine angehörten.
Im Kleide eines Kulturvereins auftretend, dem
nur die geistige und die körperliche Entwicklung der
Bevölkerung Serbiens sowie deren materielle Kräf-
tigung am Herzen liegt, enthüllt die Narodna Odbbrana
ihr wahres reorganisiertes Programm in vorzitiertem
Auszug aus ihrem Bereinsorgan, in welchem „die
heilige Wahrheit“ gepredigt wird, daß es eine unerläß-
liche Notwendigkeit ist, gegen Österreich, seinen ersten
größten Feind, diesen Ausrottungskampf mit Gewehr
und Kanone zu führen, und das Volk mit allen Mitteln