202 Hinter den Kulissen.
möge. Ich fragte Seine Exzellenz darauf wegen der
französischen Kolonien, und er antwortete, daß er nicht
in der Lage sei, eine ähnliche Verpflichtung auf diesem
Gebiete einzugehen. Was aber Holland anginge, so
sagte Seine Exzellenz, solange Heutschlands Gegner
die Unversehrtheit und AReutralität der Niederlande
achteten, sei Deutschland bereit, der englischen Regie-
rung die Versicherung zu geben, daß sie das gleiche
tun würde. Es hinge von dem Verhalten Frankreichs
ab, welche Maßnahmen Oeutschland gezwungen würde,
in Belgien zu ergreifen; aber wenn der Krieg vorüber
wäre, würde die belgische Integrität geachtet werden,
wenn Belgien nicht gegen Oeutschland Partei ergriffe.
Seine Exzellenz schloß damit, daß er sagte: Solange
er Kanzler wäre, sei das Ziel seiner Politik gewesen,
wie Sie wohl wüßten, eine Verständigung mit England
herbeizuführen. Er vertraue darauf, daß die oben-
stehenden Versicherungen die Grundlage solcher Verstän-
digung bilden würden, die er so sehr herbeiwünsche. Er
habe im Sinn ein allgemeines Neutralitätsabkommen
zwischen England und Deutschland, obwohl es natürlich
im gegenwärtigen Augenblick zu früh wäre, es in seinen
Einzelheiten zu erörtern, und eine Bersicherung der
britischen Neutralität in dem Konflikt, den die gegen-
wärtige Krisis herbeiführen könne, würde ihm ermög-
lichen, die Berwirklichung seines Wunsches ins Auge
zu fassen. Auf die Frage Seiner Exzellenz, was ich
dächte, wie seine Bitte von Ihnen ausgenommen
würde, antwortete ich, daß ich es nicht für wahrscheinlich
bielt, daß Sie sich zu diesem Zeitpunkt in irgendeiner
Weise binden würden, und daß ich der Meinung sei,
Sie würden wünschen, volle Freiheit zu behalten.