Full text: Die geheime Vorgeschichte des Weltkrieges.

Hinter den Kulissen. 203 
Jeder Deutsche wird fühlen, daß der Keichskanzler 
mit diesem Angebot bis an die äußerste Grenze dessen 
gegangen ist, was Deutschlands Ebre erlaubte. Zweifel- 
los würde Frankreich, sollten wir im Kriege unterliegen, 
Elsaß-Lothringen zurückfordern, also eine erhebliche 
Erwerbung reichsdeutschen Gebiets versuchen. Der 
Kanzler aber verpflichtet sich, wenn wir siegen, das 
Gebiet Frankreichs, ausgenommen die Kolonien, unan- 
getastet zu lassen. 
Br. Wb. 86: Rodd an Grep. 
Rom, 29. Juli. CTel.) San Giuliano hält die 
serbische Phase der Krisis für erledigt, seitdem 
Rußland in Berlin seine Teilmobilisation angezeigt 
habe. 
Be. Erb. 8: Ein Brief des Ministers Davignon 
an die Gesandten Belgiens in Berlin, Paris, London, 
Wien, St. Petersburg, Rom, Haag und Lupxemburg, 
wonach gesagt wird, daß die Belgische Regierung be- 
schlossen habe, die Armee auf Friedensstärke (Ddie 
belgische Armee hat nicht immer volle Friedensstärke 
gebabt) zu bringen. Diese Maßnahme soll nicht mit 
einer Mobilisierung gleichbedeutend sein. 
ODie nächsten Sätze enthalten eine Erklärung 
darüber, was Friedenestärke in Belgien bedeute, um 
etwaigen Anfragen gegenüber gewappnet zu sein. 
Br. Wb. 87: Grey an Bertie. 
London, 29. Juli. Ich habe Paul Cambon er- 
zählt, daß ich den Fürsten Lichnowsky gewarnt habe, 
er solle nicht aus dem freundschaftlichen Tone der 
Unterhaltung darauf schließen, Großbritannien werde 
bei weiterer Verschärfung der Dinge beiseite stehen. 
Anderseits habe ich Cambon darauf aufmerksam ge-
	        
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