Full text: Die geheime Vorgeschichte des Weltkrieges.

Hinter den Kulissen. 209 
die Deutsche Kegierung nach dem Modus gefragt habe, 
den sie der Vermittlung zwischen Osterreich und Ruß- 
land zugrunde gelegt wissen möchte. 
Br. Wb. 93b: Ssasonow an Graf Benckendorff. 
Petersburg, 29. Juli. (Tel.) Berichtet über eine 
Unterredung mit dem deutschen Botschafter Grafen 
Pourtaleès über des Kanzlers Wiener Bemühungen 
zugunsten des Friedens. Das beste wäre eine Vierer- 
konferenz, auch wenn sie nicht Deutschlands Sypm- 
pathien hätte, gleichzeitig mit einer direkten Aus- 
sprache zwischen Wien und Petersburg, äbhnlich, wie 
während der kritischen Augenblicke im Laufe des letzten 
Jahres. Nach den Konzessionen Serbiens in einzelnen 
Punkten solle Osterreich nun auch seinen guten Willen 
zeigen, den Rest gütlich beizulegen. 
Br. Wb. 95c: Derselbe an denselben. 
Petersburg, 29. Juli. (Tel.) Nach seiner Unter- 
redung mit Pourtales erhielt Ssasonow Schebekos 
Telegramm (Br. Wb. 95a). Aun bleibe Rußland 
nichts anderes übrig, als sich auf das britische 
Kabinett zu verlassen, daß es die Initiative er- 
greife. 
  
Br. Wb. 94: Bunsen an Grep. 
Wien, 29. Juli. CTel.; erhalten 30. Juli). Ich 
böre vom russischen Botschafter, daß die Mobilisierung 
der gegen die österreichische Grenze bestimmten russi- 
schen Korps befohlen worden ist. Graf Berchtold 
selbst wird durch die etwas späte Nachricht nicht 
überrascht worden sein; aber das übrige Wien 
dürfte diesen Abend noch nichts davon wissen. Der 
deutsche Botschafter heuchelt (1) Uberraschung dar- 
über, daß serbische Dinge so großes Interesse für Ruß- 
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