240 Hinter den Kulissen.
erhielt und die Ich nach London weitergegeben habe.
Ich habe gerade vom Kanzler die Aachricht erhalten,
daß ihm soeben die Aachricht zugegangen ist, daß
Aikolaus heute nacht die Mobilisierung seiner ge-
samten Armee und Flotte angeordnet hat. Er hat
nicht einmal die Ergebnisse der Vermittlung
abgewartet, an der Ich arbeite, und Mich ganz ohne
Kachricht gelassen. Ich fabre nach Berlin, um die
Sicherheit Meiner östlichen Grenzen sicherzustellen, wo“
schon starke russische Truppen Aufstellung genommen
haben. gez. Wilhelm.
Von diesem Stande der Oinge erhielt das deutsche
Volk durch eine Sonderausgabe der „Aordd. Allg.
Zeitung“" (Nr. 178 vom 1. August 1914) wenige Stun-
den später genau Kenntnis. In einem Berliner Tele-
gramm vom 31. Juli unterrichtete sie es von den
beiden befristeten Anfragen; dann folgte eine das
Wesentliche knapp zusammenfassende „Vorgeschichte“
und eine instruktive Erklärung des Kriegszustandes.
Daß sich Deutschland gegenüber Rußland im
Kriegszustande befand, ward gleichzeitig öffentlich
kundgemacht (den Wortlaut siebe in Helmolts illu-
striertem Meulenhoffbändchen „Der Weltkrieg“; eben-
dort die Ansprache und der ODank des Kaisere, die
Ansprache des Reichskanzlers usw.).
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In Österreich-Ungarn wurde die Teilmobil-
machung zur allgemeinen erweitert. An demselben
Tage drangen die Osterreicher jenseit der Donau und
der Sapve in serbisches Gebiet ein.
Br. Wb. 112: Goschen an Grey.
Berlin, 31. Juli. Tel.) Auf die Nachricht hin,
daß die gesamte Armee und Marine Rußlands mobili-