266 Hinter den Kulissen.
Kapital schlagen sollen, als es bisher geschehen ist.
Nachdem Fürst Lichnowsty, schwerlich seine In—
struktionen überschreitend, dem britischen Staats-
sekretär zu verstehen gegeben hatte, daß sogar die —
früher (siehe Br. Wb. Nr. 85 vom 29. Juli) noch nicht
mit einbezogenen — französischen Kolonien unangetastet
bleiben sollten, falls Großbritannien neutral bliebe,
so hatte letzteres sichtlich keinen Grund mehr, seine
Teilnahme am Kriege damit zu entschuldigen, daß es
keine „Zertrümmerung“ Frankreichs dulden könne.
Während also Deutschland auch England gegenüber
um dee Friedens willen bis zur äußersten Grenze
geht, windet sich Englands verantwortlicher Staate-
mann und drebt sich vor lauter Verlegenheit, weil
seine Hände eben längst nicht mehr frei waren,
er aber doch dies aus Sorge: wie verantworte ich
mich vor dem Parlamente? keinem Fremden be-
kennen durfte.
Br. Wb. 126: Bertie an Grey.
Paris, 1. August. (Tel.) Der Hirektor der
politischen Abteilung erzählte mir, der deutsche Bot-
schafter sei darüber informiert worden, die französische
Regierung habe den Grund seiner gestrigen Mit-
teilung nicht recht verstanden. Da die Russische
Regierung, die erst nach der österreichischen allge-
meinen Mobilisierung die ihre befohlen habe (ogl.
Br. Wb. Nrr. 127), wieder demobilisieren (()
wolle, wenn das alle andern Mächte auch täten,
so finde die Französische Regierung die Stellung eines
deutschen Ultimatums an Rußland befremdend. Und
obwohl keine Oifferenz zwischen Deutschland und
Frankreich bestünde, habe der Botschafter eine drohende
Note an Frankreich mit Befristung bis zum Tage darauf