Full text: Die geheime Vorgeschichte des Weltkrieges.

272 Hinter den Kulissen. 
  
Berchtolbs an den Grafen Szapary in Petersburg 
mit, worin Ssasonow gebeten wurde, sich versichert 
zu halten, daß Osterreich-Ungarn durchaus noch 
nicht die Türe zu weiteren Unterhandlungen 
dröhnendzugeschlagen habe (vgl. Br. Wb. Ar. 133). 
Oabei seien die eben gestreiften Versicherungen noch- 
mals wiederholt worden. 
Br. Wb. 138: Goschen an Grey. 
Berlin, 1. August. (Tel.; eingetroffen 2. August.) 
Betrifft die Reaktion auf Br. Wb. Nr. 151. Da 
Deutschland nur als ÖOsterreichs Bundes- 
genosse in die Verwicklung gezogen sei, so solle es 
angesichts der Bereitwilligkeit in Wien und in Peteres- 
burg, die Angelegenheit zu besprechen, logischerweise 
die erhobene Hand senken. Herr von Zagow 
erwiderte: die Wiener Bereitwilligkeit sei lediglich das 
Ergebnis des deutschen Einflusses, und alles wäre 
gut, hätte Rußland nicht mobilisiert. Ruß- 
land, das Deutschlands Ersuchen um Demobilisierung 
unbeantwortet gelassen, habe Deutschland gezwungen, 
ebenfalls zu mobilisieren. Aber während Rußland 
monatelang in diesem Zustande verharren könne, ohne 
Krieg zu führen, treffe das für Deutschland nicht zu. 
Deutschland habe die Schnelligkeit für sich, Ruß- 
land die große Zahl; zu seiner Sicherheit dürfe 
Deutschland es gar nicht zulassen, daß Rußland in aller 
Gemächlichkeit Massen von Truppen aus allen TKeilen 
seines weiten Reiches zusammenbringe. Und obwohl 
Deutschland dem gesetzten Termine mehrere Stunden 
zugefügt habe, sei aus Petersburg keine Ant- 
wort eingelaufen. Darum sei der Befehl zur Mobili- 
sierung ergangen.
	        
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