290 Hinter den Kulissen.
7 Uhr, ablief. Es hat sich zur Stunde noch kein Kriege-
akt abgespielt. Der Ministerrat hat daher beschlossen,
daß es für den Augenblick noch nicht am Platz ist, an
die Garantiemächte zu appellieren. Der französische
Gesandte sagte mir hierzu:
„Obne zu einer Erklärung von meiner Regierung
ermächtigt zu sein, glaube ich dennoch, von deren
bekannten Absichten dabin unterrichtet zu sein, daß
wir, falls die Belgische Regierung an die Französische
Regierung als Garantiemacht seiner Neutralität
appelliert, sofort dem Ruf entsprechen würden;
wenn dieser Anruf nicht erfolgt, ist es wahrschein-
lich, zum mindesten wohl zu verstehen, daß die
Sorge um seine (Grankreichs) eigene Verteidigung
die außergewöhnlichen Maßnahmen nicht ein-
schränken wird, die für die Intervention zu er-
warten sind, sobald Belgien einen Schritt des wirk-
lichen Widerstandes geleistet hat.
Ich habe Herrn Klobukowski (dem französischen
Gesandten) gedankt für die Unterstützung, die die
Französische Regierung uns gütigst nötigenfalls an-
bieten wollte, habe ihm aber gesagt, daß die Belgische
Regierung für den Augenblick nicht an die Garantie-
mächte appellieren werde, sondern sich vorbehalte,
später zu erwägen, was es zu tun gedenke.
Oavignon.
Be. GErb. 25: Aun wendet sich König Albert
telegraphisch im Interesse der belgischen Neutralität
an König Georg. ·
Be. Grb. 26: Ferner telegraphiert der Graf
de Lalaing, der belgische Gesandte in London, an