298 Hinter den Kulissen.
Br. Wb. 158: Villiers an Grep.
Brüssel, 4. August. (Tel.) Unser Militärattachs
ist auf dem Kriegsministerium davon unterrichtet
worden, daß deutsche Truppen belgisches Gebiet be-
treten haben. Ein kleine Abteilung DOeutscher
hat Lüttich aufgefordert, sich zu ergeben, ist
aber abgewiesen worden.
Br. Wb. 159: Grey an Goschen.
London, 4. August. (Tel.) Deutschland hat der
Belgischen Regierung die nunmehr unauebleibliche
Ausführung der in Br. Wb. Ar. 153 skizzierten Forde-
rungen angekündigt. Wir hörten, daß Oeutsche bei
Gemmenich die belgische Grenze überschritten haben.
Oeshalb müssen wir unser Berlangen (Br. Wb. Nr. 153)
wiederholen. Wird ihm bis Mitternacht nicht ent-
sprochen, so haben Sie Ihre Pässe zu fordern.
Thronrede Kaiser Wilhelms II. im Weißen
Saale des Königlichen Schlosses zu Berlin. (Tert
siehe Helmolt-Meulenhoffs „Weltkrieg“, S.75—77.)
r
Rede des Reichskanzlers Dr. v. Bethmann Holl-
weg vor dem Oeutschen Reichstage. (Text ebendort,
S. 77—82.)
Oie entscheidende Stelle lautet:
„Wir sind jetzt in der Notwehr; und Not kennt
kein Gebot Unsere Truppen haben Luxemburg
besetzt, vielleicht schon belgisches Gebiet betreten.
Meine Herren, das widerspricht den Geboten des
Völkerrechts. Oie Französische Regierung hat zwar in
Brüssel erklärt, die Neutralität Belgiens respektieren
zu wollen, solange der Gegner sie respektiert. Wir