Hinter den Kulissen. 309
ganzen aufreibenden Zeit von Herrn v. Jagow und
den Beamten des Kaiserlichen Auswärtigen Amtes
nichts als Höflichkeit empfing. Etwa um 11 Uhr am
gleichen Morgen händigte mir Graf Wedel meine
Pässe ein, die ich früh am Tage schriftlich verlangt
hatte und sagte mir, er sei beauftragt worden, sich mit
mir über den Weg zu unterhalten, welchen ich für
meine Rückkehr nach England wählen würde. Er habe
gehört, ich zöge die Reise über Hoek van Holland der
über Kopenhagen vor. Infolgedessen habe man Vor-
bereitungen für die erstere Route getroffen, doch
würde ich dann bis zum folgenden Morgen warten
müssen. Ich willigte ein, und er sagte, ich könne ganz
versichert sein, daß es keine Wiederholung der schänd-
lichen Szenen vom vorigen Abend geben würde, da
volle Vorsichtsmaßregeln getroffen würden. Er brachte
mir auch einen reizenden Brief von Herrn v. Jagow,
der in den freundlichsten Ausdrücken abgefaßt war.
Der Tag verging mit dem Einpacken der Dinge, für
die Zeit da war.
Der 6. August.
ODie Nacht verlief ruhig und ohne irgendwelchen
Vorfall. Am Morgen war eine starke Polizeimacht
auf dem üblichen Wege zum Lehrter Bahnbof auf-
gestellt, während die Botschaft durch Seitenstraßen in
Automobildroschken zum Bahnhof bindurchgeschmuggelt
wurde. DHort hatten wir keinerlei Belästigung zu
erdulden, und es blieb uns die von der Menge meinem
russischen und französischen Kollegen zuteil gewordene
Behandlung erspart. Graf Wedel traf uns am Bahn-
hof, um namene des Herrn v. Jagow Lebewohl zu
sagen und nachzusehen, ob alle für unsere Bequem-
lichkeiten angeordneten Vorkehrungen vorschriftsmäßig