16
dingt, infolgedessen sind die Produktionsmittel nicht in den Händen
der produzierenden Arbeiter.
Die Entwicklung zum Großbetriebe hat sich größtenteils in der
Weise vollzogen, daß, um Raum und Zeit auszunutzen, verschiedene
gelernte Arbeiter ohne weitgehende Arbeitsteilung zusammen gearbeitet
haben, wobei sich bereits die individuelle Veranlagung des einzelnen
besser ausnutzen ließ. Durch ein solches planmäßiges Zusammenwirken
wurde aus den Einzelkräften eine neue gesellschaftliche Produktivkraft
gebildet, die größer und anders ist als die Summe der Einzelkräfte. ·
· In der Manufaktur wurde die Arbeitsteilung bereits an einem
Stück durchgeführt. Entweder wurde der Gegenstand komplizierter
Arbeit aus Teilprodukten zusammengesetzt oder durch hintereinander
folgende Manipulationen fertiggestellt. Durch die Arbeitsteilung wird
die Arbeit einfach und eintönig, der Arbeiter bedarf keiner großen Vor-
bildung, wodurch die Bildungskosten fortfallen und die Arbeitskraft
gewissermaßen entwertet wird; sie kann anderseits aber zur Virtuosität
ausgebildet werden, wodurch nicht nur die Qualität relativ gesteigert
wird, sondern auch die Quantität und vor allen Dingen werden die
Werkzeuge vervollkommnet.
In den Großbetrieben, bei denen auch ein großes Risiko in
Frage kommt, werden die Mehrwerte durch zweckmäßige Arbeits-
teilung und ordnungsmäßiges Ineinanderarbeiten geschaffen: hier
spielt infolgedessen die Organisation und die Verbesserung der Produk-
tionsmittel eine hervorragende Rolle, da infolge der Konkurrenz nur
hierdurch der Betrieb auf der Höhe gehalten werden kann. Andernfalls
kann der Betrieb leicht unrentabel werden, das zu einer Ausschaltung
desselben führt, wodurch die Produktionsmittel mehr oder weniger ent-
wertet werden. Die Arbeit wirkt hier nicht nur Werte schaffend, sondern
auch erhaltend, wobei anderseits der Wert der verbrauchten Produktions-
mittel durch das Produkt mit hereingeholt werden muß.
In der kapitalistischen Produktion ist der Unternehmer im Ar-
beitsprozeß Leiter und Mitarbeiter der korporativen Produktion. Im
Verwertungsprozeß, wo er zur Grundlage den Gegensatz der Interessen
von Kapital und Arbeit hat, ist er der Ausbeuter der Arbeiter.
Soll der Verwertungsprozeß den für den Unternehmer befriedi-
genden Verlauf haben, dann bedingt er die bedingungslose Unterord-
nung des Arbeiters und anderseits die despotische Herrschaft des Ko-
pitalisten. Gemildert wird dieses dadurch, daß in den meisten Be-
trieben von den Arbeitern in Güte mehr zu erreichen ist als mit Gewalt,
infolgedessen sucht sich im eigenen Interesse der Unternehmer einen
Stamm gut eingearbeiteter Arbeiter zu erhalten. Selbstverständlich spielt
hierbei das Angebot und die Nachfrage eine wesentliche Rolle.