Full text: Das Civil Medizinal Wesen im Königreich Bayern. Erster Band. Die private Medizin. (1)

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5) Abfälle verschiedener Art, z. B. von den Dreschtennen, 
aus den Mahl= und Oelmühlen, aus Bäckereien, Brannt- 
wein-Brennereien, aus Stärke= und Zuckerfabriken, auch 
Weinträber 2c. 
Aus dem Thierreich nehmen die Schweine überhaupt 
fast alles, dessen sie habhaft werden können, sei es lebendig oder 
todt, frisch, oder schon von der Verwesung ergriffen. Insbe- 
sondere fressen sie: 
1) Würmer, Maden, Larven, Käfer, Schnecken, Muscheln, 
Heuschrecken, Krebse, Frösche, Schlangen, Fische, Vögel 
und Hausgeflügel, Mäuse, Maulwürfe, Ratten, junge 
Kaninchen, Hasen und Wildkälber ), selbst die eigenen 
Jungen. 
2) Allerlei Aas, besonders das von Pferden, womit die 
Füchse in den Wäldern gefüttert werden?); auch wühlen 
sie bekanntlich sogar Leichen aus und verzehren sie. 
3) Süße und sauere Milch, Molken, Käse, Blut, Eingeweide 
und andere Abfälle aus den Schlächtereien und Gerbereien, 
selbst die Excremente von Menschen und manchen Thieren, 
B. Kühen, Pferden 2c. 
Von ökonomischen Erfahrungen hierüber sind die fol- 
genden einer speciellen Anführung werth. — In England 
mästen manche Schlächter ihre Schweine mit dem Blut und 
den Eingeweiden von Ochsen und Schafen 3). In mehreren 
Gegenden an der Theis (in Ungarn) werden die Schweine mit 
Fischen gemästet4), auch in England geschieht dieses 5), allein 
der Speck soll davon einen unangenehmen (thranigen) Geschmack 
annehmen. — In einigen Gegenden des Großherzogthums 
Baden mästen kleine Wirthe ihre Schweine sehr gut mit 
Fröschens) — In Ungarn läßt man die Heuschrecken durch 
die Schweine vertilgen?). — In der Gegend von Aschaffen- 
Encyclopedie methodique. Dictionvaire de chastes. Auch 
Bechsteins Naturgeschich##e Deutschlands J. 
2) Bechsteins Naturgeschichte 1. S. 533. 
3) Begtrub über die englische Landwirthschaft. II. S. 257. 
4) Lübeck allgemeines ökonomisches Lerikon. II. S. 256. 
5) Martfeld, über das Mästen 2c. der Schweine. S. 78. 
6) Leuchs Anleitung zur Mästung. 3. Aufl. S. 143. 
7) Gatterer, vom Nutzen und Schaden der Thiere. I. S. 57.
	        
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