Full text: Das Civil Medizinal Wesen im Königreich Bayern. Erster Band. Die private Medizin. (1)

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burg auch in der Oberpfalz werden die Enten-Mies— 
muscheln gesammelt und die Schweine damit gefüttert 1). — 
In Rußland mästet man eine große Menge Schweine mit 
den Abfällen aus den Schlächtereien ). — Knochenmehl 
macht die Schweine sehr fett 3). — Was insbesondere das 
Pferdefleisch betrifft, so haben wir für die Verwendung 
desselben als Schweinfutter vorzüglich zwei namhafte Autoritäten, 
nämlich die Veterinärschulen zu Kopenhagen und zu 
Paris. An jener stellte E. Viborg 4) deshalb Versuche an, 
woraus sich ergab, daß ein Schwein wöchentlich 128 Pfund 
Fleisch (die Knochen mit einbegriffen) verzehrte, und in 6 Wochen 
davon fett wurde, der Speck war wohlschmeckend und ziemlich 
fest, völlig fest wurde er, wenn mit dem Fleisch zugleich Ge- 
treide oder Kartoffeln gegeben wurden. Die Versuche in 
der Pariser Veterinärschule hat das Centralblatt des land- 
wirthschaftlichen Vereins 5) ausführlich mitgetheilt; dieselben 
sind, im Vereine mit den von dieser Anstalt sonst noch erhobenen 
Thatsachen völlig entscheidend und höchst günstig. 
Das wilde Schwein frißt, begreiflicher Weise, alles roh 
und gedeiht dabei seiner Natur gemäß, wenigstens weiß man 
nicht viel von Krankheiten, in welche es verfällt. Nicht so ist 
es aber mit dem zahmen Schwein. Dieses trägt nänmlich 
schon durch seine Abkunft die Anlagen zu besondern Krank- 
heiten in sich, in welche es um so leichter verfällt, da die der- 
malen noch fast allgemein angenommene Pflege und Fütterung 
desselben höchst fehlerhaft ist, sodann würde auch der Haupt- 
nutzen aus der Mästung der zahmen Schweine durch rohe 
Nahrungsmittel wenigstens nicht in so kurzer Frist gewonnen 
werden, als der Oekonom wünschen muß. Alle Erfahrungen 
stimmen nämlich in Folgendem überein: 
1) Kartoffeln und anderes Wurzelfutter bekmmt den Mast- 
schweinen am besten, wenn es gekocht wird; Aepfel, 
Birnen 2c. müssen wenigstens gequetscht, wenn nicht 
1) Leuchs. a. a. O. S. 144. 
2) Viborg, Erziehung und Benützung des Schweines. S. 93. 
3) Wechenblatt des landwirthschaftlichen Vereins in Bayern 1820, 
S. 179 u. 1876, S. 70. 
4) A. v. a. O. 
5) Jahrgang 1836. Februarheft.
	        
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