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der iu engen Höfen städtischer Gebäude befindlichen Dünger-
stätten, dann bezüglich des Neutralisirens der Excremente durch
Einwerfen von ungelöschtem Kalk oder Eingießen von Chlor=
wasser vorschreiben wird.
4) Täglich stärke man den Körper durch regelmäßige Be-
wegung zu Fuß oder zu Pferde, suche die freie trockene und
vermeide die feuchte kalte Abendluft, besonders nach einem
heißen Tage.
5) Heftigen Leidenschaften und Affekten, besonders dem
Zorne, der Furcht darf man sich nicht ergeben. Gemüthsruhe,
Zuversicht, Heiterkeit, befördern das leibliche Wohl und machen
den Körper den schädlichen natürlichen Einwirkungen weniger
zugänglich.
6) Sehr wichtig ist die Vermeidung schädlicher Speisen
und Getränke. Unter diese gehören: Rohe, unreife, stark
kühlende Früchte und Obstarten, weiße Rüben, Rettiche, schwer
verdauliche Hülsenfrüchte, alle nicht gehörig gekochte, oder leicht
gährende, säuerliche, sehr gesalzene, wässerige und fette Speisen,
Schwämme, Gurken, Kohl, Käse, Schnecken; trübes, saures
nicht gehörig gegohrenes Bier und Wein von ähnlicher Be-
schaffenheit, saure Milch, Meth, Traubenmost und Obstmost.
— Mindest nicht zuträglich, namentlich für die daran nicht
gewöhnten Personen, sind Sauerkraut und nicht gehörig ver-
kochte Mehlspeisen.
Zuträglich dagegen sind: Frisches, nicht zu fettes oder
zähes Rind-, Kalb= und Hammelfleisch, Geflügel, Wildpret,
Flußfische, besonders Forellen, Hechte und Karpfen, mit mäßigem
Zusatz von gutem Gewürze bereitet; Reiß, Gerste, Gries,
Habergrütze, Sago, Buchweizen, Mais, gute ganz reife Kartoffeln,
Schwarzwurzeln, Carotten, Selleri, Spargel, grüne Bohnen
und grüne Erbsen. Unter den Getränken, mäßiger Genuß
von gutem Bier, von gutem nicht viel Säure haltenden weißen
Weine, dann insbesondere von gutem rothen Weine, dann für
die an den Branntwein gewohnten Personen der Genuß ge-
ringer Gaben von gutem Wachholder-, Kümmel-, Anis-,
Kalmus= und Pomeranzenbranntwein, jedoch jedenfalls nur bis
zum Gefühl angenehmer Erwärmung und Erheiterung. Uebrigens
bedarf es keiner zu großen Aengstlichkeit in der Auswahl der
Speisen und Getränke. Manches schadet überhaupt nur durch
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