Full text: Das Civil-Medizinal-Wesen im Königreiche Bayern. 2. Band. Die Medizinalpolizei. (2)

Um nun möglichst gleichförmige Resultate zu erhalten, sind 
folgende Punkte im Auge zu behalten. 
I. Entstehung und weitere Entwickelung der 
Krankheit. 
Hiebei ist für jeden einzelnen Ort anzugeben: 
1) in welchen Quartieren, Häusern, Stockwerken die Krank- 
heit begonnen hat; 
2) mit welchen Personen oder Orten die zuerst Erkrankten 
vor der Erkrankung im Verkehre standen, durch welchen sie die 
Krankheit überkommen haben könnten; 
3) in welchen Richtungen und Zeiträumen die Krankheit 
sich weiter verbreitete; 
4) in welchen Straßen, Häusern, Stockwerken die Er- 
krankungen besonders häufig und heftig waren; 
5) die Verhältnisse der am Meisten ergriffenen Gegenden 
mit Rücksicht auf Bodenbeschaffenheit, Flüsse, Sümpfe, voraus- 
gegangene Ueberschwemmungen, Lebensweise, sonstige Gesund- 
heitsverhältnisse, Nahrungsstand und Beschäftigung der Be- 
völkerung; 
6) die Beschaffenheit der am Meisten befallenen Häuser; 
hiebei ist mit Hinweisung auf Professor Pettenkofer's Vor- 
trag (siehe das „ärztliche Intelligenzblatt“) zu berücksichtigen 
die Lage eines Hauses an einem Abhange, in einer mulden- 
förmigen Vertiefung, die relative Höhe gegenüber den Nach- 
barhäusern, die Beschaffenheit und Lage der Abzugskanäle, Ab- 
tritte und Schwindgruben, besonders ob Letztere höher liegen 
und der Zug der Jauche gegen das Haus gerichtet ist, ob die 
Dünste des Abtrittes gegen die Küche ziehen; 
7) die Beschaffenheit des Trinkwassers, mögliche Verun- 
reinigung durch nahe gelegene Schwindgruben; 
8) die örtlichen Verhältnisse solcher Ortschaften, Häuser, 
Gewerbe, welche von der Brechruhr wenig oder nicht gelitten 
haben; 
9) tabellarische Zusammenstellung aller Erkrankungen und 
Todesfälle Tag für Tag 
a) nach Geschlechtern, 
b) Alter und zwar in Rubriken von der Geburt bis zu Ende 
des ersten Lebensjahres, von 1—5, von 5—10, von 
10—20 Jahren und so fort, 
c) nach Ständen und Beschäftigung.
	        
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