Full text: Das Civil-Medizinal-Wesen im Königreiche Bayern. 2. Band. Die Medizinalpolizei. (2)

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Die Verhütung von Thierseuchen und insbesondere den Nutzen und 
Gebrauch des Viehsalzes betr. 
Beilage zum Regierungsblatt vom Jahre 1835. 
Durch die Dürre, den Futtermangel und die zum Theil 
auch schlechte Beschaffenheit des Futters im vorigen Jahre hat 
in manchen Gegenden Bayerns das Vieh sehr gelitten, leidet 
in Folge davon noch fortwährend, und ist darum zu künftigen 
Krankheiten, besonders im heißen Sommer, geneigter als sonst. 
Es ist ausgemacht, daß durch sorgsame Wartung und 
Pflege, und durch zweckmäßigen Gebrauch des Viehsalzes, Krank- 
heiten überhaupt, insbesondere Seuchen sowohl in den Ställen, 
als auf der Weide verhütet, und schon vorhandene gemäßiget 
werden können. 
Die väterlich besorgte Regierung Seiner Königlichen 
Majestät hat deshalb den Preis des Viehsalzes bedeutend 
ermäßiget und ertheilt den Landleuten folgende auf Erfahrung 
gestützte Rathschläge, welche dem Entstehen von Krankheiten 
unter den Hausthieren, insbesondere den Seuchen, vorzubeugen 
geeignet sind. 
I. 
Von der Wartung und Pflege auf der Weide und 
im Stalle. 
Das beßte Hausmittel, die Hausthiere gesund zu erhalten, 
liegt überhaupt in einer solchen Behandlung, wie sie die Natur 
sowohl, als die Benützung jeder Thiergattung fordert. 
Im allgemeinen gehören hiezu: eine gute Beschaffenheit 
des Futters und Getränkes, regelmäßige Fütterungszeit, Rein- 
lichkeit, geräumige, mäßig warme, reinlich gehaltene Ställe, 
Schonung bei der Arbeit, — beim Weidegang rechtzeitiges Aus- 
und Eintreiben, und Sorge für eine gute Weide. 
Krankheiten können zwar, auch bei der beßten Wartung 
und Pflege, durch schädliche Beschaffenheiten der Luft, und durch 
plötzlichen Wechsel der Witterung entstehen, allein sie ergreifen 
eine verhältnißmäßig geringere Anzahl von Thieren, und die 
Erkrankten können eher geheilt werden. Auch hinsichtlich der 
ansteckenden Krankheiten ist die zweckmäßige Warte und 
Pflege ein Hauptmittel, sowohl zur Verhütung ihres Entstehens, 
als ihrer Ausbreitung; ein vorsichtiger Landwirth hält aber 
auch in solchen Fällen seinen Stall für alle Fremde verschlossen,
	        
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