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sehen, daß sie nicht verhütet werden, weil schwere und lang-
wierige Krankheiten daraus entstehen. Das Verhüten geschieht aber
am häufigsten im Frühjahre, wenn die während des Winters
mit trockenem Futter, und oftmals auch karg genährten, viel-
leicht hungrigen Schafe auf frische, saftige, grasreiche Weide-
plätze kommen, besonders an Bächen oder Quellen, oder auf
Brachfelder mit üppigem Graswuchse bei zu feuchter Witterung,
oder auf sumpfige, an Gräben und Teichufern liegenden Wiesen,
wo allerlei schädliche und selbst giftige Pflanzen, z. B. Hahnen-
fuß, Wasserschierling und andere ähnliche scharfe Gewächse den
Boden bedecken.
Endlich muß auch bei dem Tränken darauf gesehen werden,
daß die Thiere nicht durch Treiben und Jagen erhitzt sind, und
durch Saufen kalten Wassers sich schnell abkühlen; Schnee-
wasser und geschmolzenes Eis ist besonders nachtheilig; noch
mehr solches Wasser, worin Flachs oder Hauf eingeweicht liegt.
Stallfütterung insbesondere.
Die schädlichen Wirkungen, welche eine plötzlich eintretende
Wetterveränderung hervorbringt, können zwar die Thiere überall
treffen, sie mögen auf der freien Weide oder in Ställen sich
befinden; allein eine beständige wohlgeordnete Stallfütterung
vermindert jene Wirkungen, und gehört daher unter die wesent-
lichen Verwahrungsmittel gegen die daraus entstehenden Krank-
heiten.
Die Stallungen sollen aber überhaupt an einem trockenen,
gesunden und wo möglich etwas erhabenen Platze stehen, ge-
räumig, hinreichend hoch und hell, weder übermäßig warm,
noch zu kalt, nicht duftig, gegen Zugluft und besonders gegen
den Nordwind geschützt sein; sie müssen reinlich gehalten und
fleißig gelüftet werden, und deßhalb sowohl mit Abzugskanälen,
als auch mit Dunstlöchern, und wo es angeht, mit Dunst-
röhren versehen sein.
Die Dungstätten sollen so angelegt werden, daß die dar-
aus sich entwickelnden Ausdünstungen nicht in den Stall ein-
dringen können. Selbst der Hofraum, so wie die sonstigen
Umgebungen des Stalles sind immer reinlich zu halten, ja, im
zanzen Orte sollte jede Unreinlichkeit beseitiget, und vor allem
sollten die Pfützen entfernt werden.
Zur Verbesserung der Stallluft dienen besonders im
heißen Sommer Essigdämpfe. Man macht zu dem Ende 1,