Full text: Das Civil-Medizinal-Wesen im Königreiche Bayern. 2. Band. Die Medizinalpolizei. (2)

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der Impflancette hängen bleibt, erforderderlich sei, und baß 
vollkommen genüge, diesen Impfstoff unter die Epidermis ; 
bringen; 
2) daß von allen 55 im Zustande völliger Gesundbeit 
geimpften Thieren nur eines, also nicht einmal ganz 2 pet. an 
solchen örtlichen Erscheinungen erkrankte, daß selbes, würde es 
nicht rechtzeitig geschlachtet worden sein, unfehlbar hätte zu 
Grunde gehen müssen, daß jedoch bei allen übrigen, un zweifel- 
haft gesunden Thieren die Operation, mit Ausnahme des Ver- 
lustes der Schwanzspitze, keinerlei Nachtheile zu erzeugen im 
Stande war, wie dieses sowohl die 9 an der k. Central-Tdier- 
arzneischule als die 5 bei Herrmann später geimpften Tbiere 
beweisen; 
3) daß von den 41 zu einer Zeit geimpften Thieren, we# 
die Lungenseuche bereits in den betreffenden Ställen herrschte. 
somit also sicherlich eine natürliche Ansteckung vor der Impfung 
statt gehabt haben konnte, 6 Thiere trotz der Impfung, ja 
vielleicht gerade in Folge derselben schneller oder doch heftiger 
erkrankten, und daß bei zweien derselben überdieß auch unge- 
wöhnlich starke örtliche Reaktionen an der Impfstelle und in 
der Nähe derselben sich einstellten, die an und für sich schon 
und auch ohne das gleichzeitige Vorhandensein der Lungenseuche 
einen tödtlichen Ausgang bedingt haben würden; 
4) daß einmal mit Erfolg geimpfte Thiere d. h. solche, 
bei denen sich mäßige Anschwellung des Schwanzes an der 
Impfstelle und Ausschwitzung von Lymphe einstellt, wenigsteus 
für die Dauer eines Jahres — da uns längere Erfahrungen 
zur Zeit noch fehlen — gegen die Einwirkung des Lungen- 
seuche-Kontagiums geschützt bleiben, indem solche Thiere ohne 
alle Gefahr mit Lungenseuchekranken in Berührung gebracht 
werden können, die Impfung also die Empfänglichkeit für dieses 
Kontagium aufzuheben scheint. 
Die 6 Fälle, in welchen nach vorgenommener Imxfung 
der Lungenseuche dennoch zum Ausbruche kam, sprechen nicht 
im Geringsten gegen dieses Verfahren, da es eine bekannte 
Thatsache ist, daß das latente Stadium der Lungenseuche viele 
Wochen, ja mehrere Monate lang dauern kann, ohne daß auch 
bei der sorgfältigsten Untersuchung nur die Spur einer Krank- 
heit ermittelt werden kann, obgleich man bei der Schlachtung 
solcher Thiere nicht selten einen nicht unbedeutenden, selbft 
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