Full text: Das Civil-Medizinal-Wesen im Königreiche Bayern. 2. Band. Die Medizinalpolizei. (2)

—52— 
5. æus. 
Entschließung der k. Regierung des Unterdonaukreises, K. d. J., 
vom 21. August 1827, die jetzt herrschende Maul= und Klauen- 
seuche betr. 
Im Namen Seiner Majestät des Königs. 
Wenn man gleich zu den Physikaten das Zutrauen hat, 
daß dieselben bei jeder vorkommenden Epidemie und Epizootie 
sogleich geeignet entgegen zu wirken, und ärztlich zu handeln 
wissen werden, so erachtet man doch nicht unzweckdienlich, die- 
selben auf Folgendes aufmerksam zu machen, damit sie bei 
der gegenwärtig schon in mehrern Landgerichten unter den 
ökonomischen Hausthieren bemerkten Maul= und Klauenseuche 
bei jedem Ergebnisse der Art schon vorläufig eine leitende Norm 
ihrer ärztlichen Handlungsweisen bereit haben. 
a) Nach den bisherigen Erfahrungen wird der Maul= und 
Klauenseuche am sichersten vorgebeugt, wenn die noch 
gesunden Thiere reinlich gehalten, der schwülen Sommerhitze 
nicht zu sehr ausgesetzt, nicht übermäßig besonders auf hartem, 
trockenen Boden angestrengt, mit frischem unverdorbenen Futter 
gefüttert, in frischem reinen Wasser getränkt, und öfters mit 
kaltem Wasser (vorzüglich die Füße) gewaschen, begossen, oder 
gebadet werden. Die bisher über diese Seuche eingelaufenen 
Amtsberichte haben ausgewiesen, daß die Nichtbeobachtung dieser 
Vorschriften und die in selben angeführten krankmachenden 
Poetenzen die veranlassende Ursache dieser bereits hie und da 
epizootisch herrschenden Krankheit waren. 
b) Fängt daher ein Thier an, sich zu meutern, zu geifern, 
beschwerlicher zu gehen, oder zu hinken, werden die Klauen 
heiß, und die sie umgebende Haut geschwollen, entzündet, u. s. w. 
— so reicht gleich Anfangs eine einfache Behandlung hin, 
welche die Beseitigung, Zertheilung der Entzündung, und die 
Verhinderung der Eiterung zum Zwecke hat. Daher schon 
Waschen oder Baden der Klauen im kalten Wasser, ein An- 
strich oder Ueberschlag über selbe von Thonerde mit Bileiessig 
gemischt, öfters wiederholt, und wenn er zu trocken wird, mit 
genanntem Bileiessig angefeuchtet, sehr gute Wirkung leisten; 
zeigt sich aber ein höherer Grad der Entzündung, und des 
begleitenden Fiebers, so ist dann der innerliche Gebrauch des 
Salpeters in Mehltränken, des Salzes unter das Trinkwasser,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.