Contents: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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derthalbstündigem entscheidungslosem Kampf, beschloß 
Hauptmann Bauer unmittelbaren Angriff. Er, mit 
einer kleinen Vorhut von 50 Mann zu Fuß, und acht 
Chevaurlegers, rückte an. Ihm folgte, ohne einen Schuß 
zu thun, im Sturmschritt die übrige kleine Schaar. Schon 
war er nur noch zwanzig Schritt vom feindlichen Ge- 
schutz entfernt, da brach die bisher im Hinterhalt ver- 
borgene Reiterei der Tiroler vor. Die gleichzeitige Ver- 
wundung sämmtlicher acht Chevaurlegers, der Sturz des 
Hauptmanns selbst, der fast nur durch Wunder der Gefan- 
genschaft entkam, erschütterte die Schlachtlinie des baieri- 
schen Fußvolkes und bewog sie, wie sehr auch der Haupt- 
mann entgegen strebte, zum langsamen Rückzug. Stets 
überflügelt und bedrängt ward mit Ruhe gefochten. Vor 
Murnau fiel getddtet ein Roß des Munitionswagens; 
Bauer, mitten im feindlichen Feuer, machte ihn mit 
eigner Hand wieder frei, und bespannte ihn frisch, um 
dem Gegner keine Trophäen zu gonnen. Er nahm dann 
hinter Murnau auf der Höhe bei Waltersdorf, bei Ober- 
und Untersechering, neue Stellung, und erreichte endlich 
gegen Mittag den Punct Habach in fester Ordnung, wo 
er eine kleine Reserve von 100 Mann Fußvolks, dazu 
auch Munition und Lebensmittel vorhanden wußte. Diese 
Verstärkung ward ihm ubthig, denn er hatte an Todten 
und Verwundeten schon 55 Mamn eingebüßt. Außer je- 
ner Reserve zog er auch die kleinen Abtheilungen an sich, 
welche er an die Ramsee= und Loisach-Brücke zuvor aus- 
gestellt hatte, und durch Eilboten war von ihm Oberst 
Arco zeitig über Alles benachrichtiget worden. 
Arco, der bei Kochel die Erneuerung des gestrigen 
Angriffes besorgte, zögerte keinen Augenblick, mit hun- 
dert Mann, die er auf Wagen setzte, mit zwanzig Rei-
	        
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