Full text: Die Ernährung im Kriege.

III. Ersatz fehlender Nahrungsmittel. 
Das deutsche Volk ist mit seiner Ernährung während 
des Krieges in der Lage eines Mannes, der durch ein 
Mißgeschick seine Einnahmen vermindert sieht und von 
anderen Menschen keine Hilfe zu erwarten hat. Er 
muß anders leben, um mit geringeren Mitrteln für die 
gleiche Zeit auszukommen, wird zusehen, seine Einnah- 
men aus eigener Kraft zu vermehren und wird jede nicht 
unbedingt notwendige Aufwendung vermeiden. Auf 
ähnliche Weise muß Deutschland die durch den Krieg 
plötzlich fehlenden Nahrungsmittelersetzen. Durch 
peinliche Vermeidung jeglicher Verschwendung an mensch- 
lichen Nahrungsmitteln, durch geskeigerte Ausnutzung 
des heimatlichen Bodens zur Nahrungs 
und durch eine neue kriegsmaͤßige Organisation des 
Nahrungsmittelverbrauchs. Diese Organisation ist im 
allgemeinen durch die staatlichen Maßnahmen fuͤr die 
Lebensmittelversorgung') geschaffen worden. Sie beu- 
gen auch bis zu einem gewissen Grade der Verschwendung 
vor und unterstützen die notwendige Vermehrung un- 
serer Bodenerträgnisse. Es wäre aber ein Fehler, 
wollte sich nun jeder ganz und gar auf den Staat ver- 
lassen. Für den Erfolg der Gesetze und Vorschriften 
ist unbedinge notwendig, daß jeder Deutsche an seinem 
Teil handelt und die Lage unserer Ernährung im Kriege 
im vollen Ernft erfaßt. 
Ein Nahrungsmittel, das fehlt oder knapp 
geworden ist, kann durch ein anderes ersetzt wer- 
den. Das ist in einer Reihe von Fällen möglich. So 
*) S. den folgenden Abschnitt. 
  
 
	        
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