Full text: Die Ernährung im Kriege.

werden muͤssen. Die in keiner Weise aber zur mensch- 
lichen Ernaͤhrung mehr verwendbaren Abfaͤlle sind zu 
sammeln und den Viehstaͤllen zuzufuͤhren. Der Nach- 
weis dessen, was wir haben, und dessen, was uns fehit, 
ist im allgemeinen schon Anleitung fuͤr den Nahrungs- 
mittelverbrauch und die kriegsgemaͤße Haushaltung; 
was im einzelnen geschehen muß, wird noch ausgefuͤhrt 
werden. Zunächst sei grundsätzlich festgestellt, daß die 
Sparsamkeit und die Geschicklichkeit im Haushalt unent- 
behrlich im Wirtschaftskrieg sind und durch alle staar- 
lichen Maßnahmen nicht vollständig ersetzt werden 
können. 
Die uns fehlenden Lebensmittel ersetzen, heißt in 
erster Linie: die vorhandenen Lebensmittel zweckmäßig 
einkeilen und ausnutzen. Außerdem wird natürlich mit 
allem Nachdruck auf die unmittelbare Vermehrung 
unserer Bodenerzeugnisse gedrungen werden. Die 
deutsche Landwirtschaft nutzt an sich den Boden in 
einem so reichen Maße aus wie die Landwirtschaft 
keines anderen Landes. Es läßt sich also eine vermehrte 
Ausnutzung niche dadurch erreichen, daß die Erträg- 
nisse auf schon bestelltem Boden vergrößert werden. 
Wohl wird sich einiges erreichen lassen durch veränder- 
ten Anbau: Karkoffeln an Stelle von Juckerrüben, 
Gemüse an Stelle von Lurusfrüchten, aber im großen 
und ganzen wird Nahrungsmittelersatz durch vermehrte 
Erzeugung nur auf neuem Nutzland zu gewinnen sein. 
Der Staar ist daran gegangen, einen Teil der Moor- 
flächen urbar und nutzbar zu machen. Städte und Land- 
gemeinden werden bisher brachliegendes Bauland und 
Gartenflächen landwirtschaftlich bestellen. Besitzer großer 
Gärten müssen dem Beispiel folgen. Das Eisenbahn- 
ministerium hat die Bestellung aller nutzbarer Eisenbahn-
	        
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