Full text: Die Ernährung im Kriege.

allem Berufsarbeit schaffen Unterschiede. Wenn der 
notwendige Bedarf nicht befriedigt werden kann, hun- 
gert der Mensch; eine Abweichung vom gewohnten 
Verbrauch kann der Mensch aber sehr wohl vertra- 
gen, ohne irgendwie Hunger zu leiden. Man kann 
anders, kann auch weniger essen, ohne weniger satt 
zu werden. 
Die Nahrung, an die wir gewöhnt sind, und deren 
wir bedürfen, setzt sich zusammen aus einer ganzen 
Reihe von verschiedenen Nahrungsmitteln. Sie können 
vielfach miteinander ausgetauscht werden. Es kann in 
Anpassung an unseren Kriegsvorrat von diesem oder 
jenem Nahrungsmittel, z. B. Fleisch und auch Brok, 
weniger gegessen werden als in Friedenszeiten, ohne 
daß wir irgendwelchen Schaden für Gesundheit und 
Arbeieskraft erleiden. In unserer Ernährungsweise 
im Frieden ist vieles Gewohnheit, ist keineswegs alles 
Bedürfnis. Die Möglichkeit, Nahrungsmittel jeder 
Art in beliebiger Menge aus dem Auslande einzu- 
führen, hat schließlich zur Folge gehabk, daß wir uns 
mit unserem Nahrungsmittelverbrauch mehr und 
mehr entfernten von unserer deutschen Nahrungsmittel- 
erzeugung. Im Kriege sind wir nun gezwungen, den 
täglichen Bedarf mit dem heimischen Vorrat zu decken. 
Der Mensch braucht für seine Ernährung zwei 
hauptsächliche Arten von Nährstoffen, die in den 
verschiedenen Nahrungsmitteln in verschiedener Menge 
enthalten sind. Die eine Art dieser Nährskoffe erhält 
unseren Körper, die andere er zeugt seine Wärme 
und befähigt ihn zur Kraftentwicklung. Beide Nähr-- 
stoffe müssen in ausreichender Menge genossen werden. 
Erhaltende, den sich ständig verbrauchenden Körper 
immer neu aufbauende Nährstoffe sind enthalten in:
	        
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