Full text: Die Ernährung im Kriege.

b) Kartoffeln. 
Deutschland steht mit seiner Kartoffelerzeugung 
weitaus an der Spitze aller Laͤnder. Wir ernten durch- 
schnittlich mehr als dreimal so viel Kartoffeln wie Frank- 
reich, mehr als viermal so viel wie Hsterreich, nicht viel 
weniger als die sechsfache Ernte der Vereinigten Staaten 
von Nordamerika und die neunfache von Ungarn. 
Dementsprechend hat die Kartoffel in der deutschen 
Volkswirtschaft eine Bedeutung erlangt wie keine 
andere unserer Feldfruͤchte. Fuͤr den landwirtschaft- 
lichen Betrieb ist die Kartoffel mehr und mehr zu 
einem wichtigen Viehfuttermittel geworden. In 
der Industrie spielt sie in der Spiritusbrennerei 
und Staͤrkefabrikation ihre große Rolle, in den 
alkoholischen Getraͤnken, als Leuchtmittel, als Mittel 
mokorischer Krafterzeugung und in medizinischen Prä- 
paraten finden wir die Karkoffel verwendek. Vor allem 
aber ist die Kartoffel neben dem Brot zu dem wich- 
tigsken menschlichen Nahrungs mittel in Deutsch- 
land geworden. Es ist selbstverständlich, daß in 
dieser Kriegszeit, in unserem Kampf gegen den Aus- 
hungerungsplan unserer Gegner, der Gebrauch der 
Kartoffeln als menschliches Nahrungs mittel 
jeder anderen noch so nützlichen Verwendung vor- 
anstehen muß. Gewiß, ganz zu entbehren ist die 
Karkoffel nicht zur Spiritusgewinnung, bis zu einem 
gewissen Grade unentbehrlich ist ste als Viehfutter. 
Aber es muf feststehen, daß die Maschine und das Vieh 
nur so viel Karkoffeln erhalten dürfen, wie die Ernäh- 
rung des Menschen übrig läßk. 
Mit dem Anteil, den die Kartoffeln an der 
Ernährung des einzelnen Menschen haben, sieht # 
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