Full text: Der Deutsche Krieg. 86. Heft Vaterländischer Hilfsdienst. (86)

Meine Herren, wir ziehen mit diesem Gesetz die letzten Folge— 
rungen der Gestaltung dieses ungeheuerlichen Krieges. Nie zuvor 
hat Kriegsgerät und Munition den Erfolg der Kampfhandlung 
auch nur annähernd in der Weise bestimmt, wie das jetzt der Fall ist. 
Deshalb bedarf der Arm des Kämpfers draußen des Armes des 
Arbeiters in der Heimat. Kanonen, Granaten, Maschinengewehre, 
Minen, Minenwerfer, Anterseeboote, Torpedos — das alles wächst 
uns nicht auf der flachen Hand, das alles muß geschaffen werden. 
Das alles heißt Arbeit, Arbeit und noch einmal Arbeit. Unsere 
heimatliche Erde birgt in ihrem Schoß die Schätzee, die wir für die 
Kriegführung brauchen. Aber diese Schätze müssen gehoben und 
geformt werden. „Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte 
keine Knechte.“ Dieses Wort galt vor hundert Jahren dem deutschen 
Volke, es gilt ihm heute wieder, und es wird ihm gelten in alle 
Ewigkeit. 
Meine Herren, dieser Krieg um unser Dasein und unsere Zu- 
kunft ist nicht nur ein Kampf der Waffen, sondern auch ein Kampf 
der Wirtschaft, nicht nur ein Kampf der bewaffneten Streitkräfte, 
sondern ein Kampf der ganzen Bölker. Die hundertjährigen Be- 
strebungen edelgesinnter Geister aller Nationen, den Krieg auf die 
kämpfenden Truppen zu beschränken, seine Schrecken von der nicht- 
kämpfenden friedlichen Bevölkerung fernzuhalten, diese Be- 
strebungen und alle bisher erzielten Erfolge sind zunichte geworden 
an der GVerachtung allen Bölkerrechtes, mit der England, die Seele 
des feindlichen Machtverbandes, seinen Wirtschafts= und Hunger- 
krieg eingeleitet hat und bis auf den heutigen Tag führt. And nicht 
nur gegen uns und unsere Verbündeten, sondern auch gegen die 
Neutralen, gegen die kleinen neutralen Völker, deren Schug die 
Staatsmänner Englands im Munde führen, während ihre Hand sie 
mit der Unterbindung der notwendigsten Zufuhr, mit Hostsperre, mit 
Handelsspionage, mit dem Boykott der schwarzen Oisten schlimmer 
quält und schädigt, als je ein Feind den Feind gezüchtigt hat. 
(Sehr richtig!) 
Meine Herren, in diesem Hunger= und Wirtschaftskrieg stehen 
wir mit unseren Verbündeten im wesentlichen auf uns allein. Dem 
Feinde steht die weite Welt offen. Nehmen Sie die Milliarden von 
Waren, die unsere Gegner heute noch über See einführen. Nehmen 
Sie, daß England nach den Angaben seines Schatzsekretärs allein 
in den Vereinigten Staaten wöchentlich für 12 Millionen Pfund 
10
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.