Meine Herren, wir ziehen mit diesem Gesetz die letzten Folge—
rungen der Gestaltung dieses ungeheuerlichen Krieges. Nie zuvor
hat Kriegsgerät und Munition den Erfolg der Kampfhandlung
auch nur annähernd in der Weise bestimmt, wie das jetzt der Fall ist.
Deshalb bedarf der Arm des Kämpfers draußen des Armes des
Arbeiters in der Heimat. Kanonen, Granaten, Maschinengewehre,
Minen, Minenwerfer, Anterseeboote, Torpedos — das alles wächst
uns nicht auf der flachen Hand, das alles muß geschaffen werden.
Das alles heißt Arbeit, Arbeit und noch einmal Arbeit. Unsere
heimatliche Erde birgt in ihrem Schoß die Schätzee, die wir für die
Kriegführung brauchen. Aber diese Schätze müssen gehoben und
geformt werden. „Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte
keine Knechte.“ Dieses Wort galt vor hundert Jahren dem deutschen
Volke, es gilt ihm heute wieder, und es wird ihm gelten in alle
Ewigkeit.
Meine Herren, dieser Krieg um unser Dasein und unsere Zu-
kunft ist nicht nur ein Kampf der Waffen, sondern auch ein Kampf
der Wirtschaft, nicht nur ein Kampf der bewaffneten Streitkräfte,
sondern ein Kampf der ganzen Bölker. Die hundertjährigen Be-
strebungen edelgesinnter Geister aller Nationen, den Krieg auf die
kämpfenden Truppen zu beschränken, seine Schrecken von der nicht-
kämpfenden friedlichen Bevölkerung fernzuhalten, diese Be-
strebungen und alle bisher erzielten Erfolge sind zunichte geworden
an der GVerachtung allen Bölkerrechtes, mit der England, die Seele
des feindlichen Machtverbandes, seinen Wirtschafts= und Hunger-
krieg eingeleitet hat und bis auf den heutigen Tag führt. And nicht
nur gegen uns und unsere Verbündeten, sondern auch gegen die
Neutralen, gegen die kleinen neutralen Völker, deren Schug die
Staatsmänner Englands im Munde führen, während ihre Hand sie
mit der Unterbindung der notwendigsten Zufuhr, mit Hostsperre, mit
Handelsspionage, mit dem Boykott der schwarzen Oisten schlimmer
quält und schädigt, als je ein Feind den Feind gezüchtigt hat.
(Sehr richtig!)
Meine Herren, in diesem Hunger= und Wirtschaftskrieg stehen
wir mit unseren Verbündeten im wesentlichen auf uns allein. Dem
Feinde steht die weite Welt offen. Nehmen Sie die Milliarden von
Waren, die unsere Gegner heute noch über See einführen. Nehmen
Sie, daß England nach den Angaben seines Schatzsekretärs allein
in den Vereinigten Staaten wöchentlich für 12 Millionen Pfund
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