Und nicht nur unsere braven Truppen haben gesiegt und stand-
gehalten. Nein, meine Herren, auch die Heimarmee, die jetzt in
dem neuen Gesetz feste Gestalt gewinnt, hat in den Stürmen des
Weltkrieges gute und brave Arbeit getan. Sie hat bisher schon
im Wirtschafts= und Hungerkrieg ihren Mann gestanden.
(Sehr richtig!)
Es ist wahr, der Feind hat uns von der Welt abgeschnitten; das
hat er erreicht. Aber in der Wirkung hat er sich geirrt.
(Sehr richtig!)
Auf beimischem Boden haben wir uns den Ersatz erarbeitet für
alle die Notwendigkeiten und Hilfsmittel, die uns vor dem Krieg
die Außenwelt zuführte. Auf uns allein gestellt, haben wir Lei-
stungen vollbracht, die unsere Feinde mit der Gütererzeugung der
ganzen Welt nicht zu überwinden vermochten.
(Sehr richtig!)
Meine Herren, ich glaube, es ist keine tote Statistik, es sind lebens-
volle Zahlen, die unsere Kohlen= und Eisengewinnung, die
Grundlagen unserer Kriegsindustrie, widerspiegeln. Ich darf Ihre
Geduld noch einen Augenblick in Anspruch nehmen, um Ihnen diesen
Gesamtüberblick über unsere Verhältnisse zu geben.
Ansere Steinkohlenförderung erhielt durch den Kriegsausbruch
im ersten Augenblick einen schweren Schlag: von 16½ Millionen
Tonnen im Juli 1914 ging sie zurück auf 8½ Millionen Tonnen im
August, also auf die Hälfte. Heute ist sie wieder auf 90 Drozent
der höchsten Friedenserzeugung gestiegen. (Hört! hörtl)
Ansere Braunkohlengewinnung ist im Kriege weit über das
Höchstmaß der Friedenserzeugung hinausgewachsen.
Unsere Erzeugung an Flußstahl wurde durch den Kriegsaus-
bruch von 1 628 000 Tonnen im Juli 1914 auf 567 000 Tonnen im
August geworfen, also auf ein ODrittel der Friedenserzeugung. Sie
steht jetzt wieder auf rund 1 400 000 Tonnen; das sind 85 Prozent
der höchsten Friedenserzeugung.
Oiese Erzeugnisse wurden erreicht — man muß immer wieder
daran erinnern —, während Millionen und aber Millionen der
kräftigsten Arbeiter gerade aus diesen Industrien herausgenommen
worden sind.
Meine Herren, ich will die ungeheuren Anstrengungen, die
England gemacht hat, namentlich im letzten Jahre, nicht einen
Augenblick verkleinern. Aber immerhin darf ich daran erinnern,
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