Full text: Der Deutsche Krieg. 86. Heft Vaterländischer Hilfsdienst. (86)

Preise von 90 bis 120 Cents im vorigen Jahre. (Hört! hörtk rechts.) 
In Argentinien liegen die Verhältnisse ähnlich. In England ist der 
Weizenpreis heute, wenn ich den gegenwärtigen Kurs zugrunde 
lege, doppelt so hoch wie in Deutschland, 
(bört! hört! rechts) 
und auch wenn ich den alten Sterlingkurs zugrunde lege, dann steht 
einem Preise von 260 Mark bei uns ein englischer Preis von 370 
bis 380 Mark gegenüber. 
(Hört! hörtk rechts.) 
Meine Herren, Sie sehen, daß in diesem Erntejahr der Hunger, 
den England gegen uns als Bundesgenossen mobil machen wollte, 
seine dürre Hand gegen unsere Feinde erhebt. Während im vorigen 
Jahre die anderen schadenfroh und siegesgewiß den Monat und Tag 
ausrechneten, an dem wir verhungern müßten, haben sie jetzt allen 
Grund, sich selbst die größte Sorge zu machen. Und unsere wackeren 
Unterseeboote tun das ihrige, um diese Sorge für unsere Feinde 
von Tag zu Tag zu vergrößern. 
(Bravol rechts.) 
Wenn also unsere eigene Ernte dank der bewundernswerten Leistung 
unserer Landwirtschaft uns davor bewahrt, aus Hunger kapitulieren 
zu müssen, so dürfen wir das als einen ganz wichtigen, für uns 
günstigen Hunkt und gegenüber dem Gorjahre günstiger gewor- 
denen Dunkt in der Kriegslage ansehen. Der Feind hat seinen 
Vorsprung, den er auf diesem Gebiet uns gegenüber hatte, für das 
laufende Erntejahr endgültig verloren. (Sehr richtig! rechts.) 
Ich habe geglaubt, Ihnen diese Ausführungen vortragen zu 
sollen, um Ihnen die Gesamtlage vor Augen zu rücken. Aus dieser 
Gesamtlage heraus haben wir den großen Wurf des vaterländischen 
Hilfsdienstes gewagt, um alle Kräfte für die große Entscheidung in 
diesem Kriege zusammenzufassen. Aus dieser Lage und aus dem 
Vertrauen auf das deutsche Volk entnehmen wir unsere Zuversicht. 
Das deutlsche Volk steht in einer Probe auf Kraft und Moral 
wie nie ein Volk in der Weltgeschichte. Wir müssen die Probe 
bestehen, und wir werden die Probe besteben. 
(Beifall.) 
Wir werden sie bestehen, wenn jeder Mann und jede Frau in der 
Heimat Stunde für Stunde derer gedenken, die draußen im Trom- 
melfeuer der Schützengräben mit ihren Leibern für unsere Zukunft 
Wacht halten. 
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