Full text: Der Deutsche Krieg. 86. Heft Vaterländischer Hilfsdienst. (86)

Das siegeswillige Hindenburgprogramm hat seinen politischen 
Ausdruck in dem „Gesetzentwurf betreffend den vaterländischen 
Hilfsdienst" gefunden. Der Oeutsche Reichstag hat dieses Gesetz 
mit überwältigender Mehrheit angenommen. Oie einzigartige Be- 
deutung dieser Organisierung der Heimarmee rechtfertigt die 
Wiedergabe der Begründung, wie sie in der Reichstagssitzung 
vom 29. November die Regierung vorgetragen hat. 
Reichskanzler Dr. v. Bethmann Hollweg: 
Meine Herren, das Gesetz, das Ihnen vorliegt, werden meine 
Nachbarn, der Herr Staatssekretär des Innern und der Herr 
Kriegsminister, näher begründen. Mir gestatten Sie nur einige 
wenige Worte der Einführung. 
Der unersättliche Krieg rast weiter. Unsere Feinde wollen es so. 
Sie feiern diesen Sommer als einen für sie siegreichen. Haben sie 
etwa ihren Willen durchgesetzt? Unsere Linien sind ungebrochen, 
und Rumänien, das den großen Umschwung bringen sollte, zahlt 
seine Buße. 
(Bravol) 
Gott hat bis hierber gebholfen, er wird weiter helfen. 
(Erneutes Bravo.) 
Die fast übermenschlichen Taten unserer Truppen, an die kein Wort 
des Dankes heranreicht, 
(lebhafte Zustimmung und Beifall) 
und das gute Gewissen, daß wir als die ersten und die einzigen 
bereit waren und bereit sind, den Krieg durch einen unser Dasein und 
unsere Zukunft sichernden Frieden zu beenden, gibt uns das Recht 
zu dieser Zuversicht. 
Aber, meine Herren, wir wollen über diesem Recht unsere 
Dflicht nicht vergessen. Ansere Feinde wollen den Frieden noch 
nicht. An Menschenzahl sind sie uns weit überlegen, und fast die 
ganze Welt liefert ihnen Kriegsmaterial. Was das beißt, das 
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