Das siegeswillige Hindenburgprogramm hat seinen politischen
Ausdruck in dem „Gesetzentwurf betreffend den vaterländischen
Hilfsdienst" gefunden. Der Oeutsche Reichstag hat dieses Gesetz
mit überwältigender Mehrheit angenommen. Oie einzigartige Be-
deutung dieser Organisierung der Heimarmee rechtfertigt die
Wiedergabe der Begründung, wie sie in der Reichstagssitzung
vom 29. November die Regierung vorgetragen hat.
Reichskanzler Dr. v. Bethmann Hollweg:
Meine Herren, das Gesetz, das Ihnen vorliegt, werden meine
Nachbarn, der Herr Staatssekretär des Innern und der Herr
Kriegsminister, näher begründen. Mir gestatten Sie nur einige
wenige Worte der Einführung.
Der unersättliche Krieg rast weiter. Unsere Feinde wollen es so.
Sie feiern diesen Sommer als einen für sie siegreichen. Haben sie
etwa ihren Willen durchgesetzt? Unsere Linien sind ungebrochen,
und Rumänien, das den großen Umschwung bringen sollte, zahlt
seine Buße.
(Bravol)
Gott hat bis hierber gebholfen, er wird weiter helfen.
(Erneutes Bravo.)
Die fast übermenschlichen Taten unserer Truppen, an die kein Wort
des Dankes heranreicht,
(lebhafte Zustimmung und Beifall)
und das gute Gewissen, daß wir als die ersten und die einzigen
bereit waren und bereit sind, den Krieg durch einen unser Dasein und
unsere Zukunft sichernden Frieden zu beenden, gibt uns das Recht
zu dieser Zuversicht.
Aber, meine Herren, wir wollen über diesem Recht unsere
Dflicht nicht vergessen. Ansere Feinde wollen den Frieden noch
nicht. An Menschenzahl sind sie uns weit überlegen, und fast die
ganze Welt liefert ihnen Kriegsmaterial. Was das beißt, das
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