Full text: Die deutsche und die brandenburgisch-preußische Geschichte. Erster Teil: Die deutsche Geschichte bis zum westfälischen Frieden. (1)

Konrad III. 1138—1152. 51 
Graf von Askanien oder Anhalt, für wichtige Dienste, die er dem 
Kaiser auf einem Römerzuge geleistet hatte, mit der gerade damals 
erledigten sächsischen Nordmark (links von der Elbe) belehnt; als er 
später auf dem rechten Elbufer die Priegnitz und das Havelland hin- 
zuerwarb, nannte er sich Markgraf von Brandenburg. Um die- 
selbe Zeit trat Albrecht die Mark Lausitz!) an den Grafen Konrad 
von Wettin, den Stammvater des heutigen sächsischen Königshauses 
und der sächsischen Fürsten in Thüringen, ab. Mit diesen Be- 
lehnungen geschah also nach 1 ½ Jahrhunderten wieder der erste 
Schritt zur deutschen Kolonisation des slawischen Ostens (vgl. § 32 
in der Mitte). 
4. Die Beit der hohenstansischen Könige 1138—1254 und der 
Krenzzüge bis 1291. 
Konrad III. 1138—1152. (Wiederausbruch des Kampfes 
zwischen Ghibellinen und Guelfen.] Heinrich der Stolze, 
nach Lothars Tode im Besitze von Bayern und Sachsen, war den 
deutschen Fürsten und auch dem Papste zu mächtig, als daß sie ihm 
die Krone zugewendet hätten. Diese erhielt jetzt vielmehr Konrad 
von Hohenstaufen, der zwar persönlich tüchtig, aber den ver- 
worrenen Verhältnissen der Zeit nicht gewachsen war. Der Kampf 
zwischen Welfen und Hohenstaufen brach sofort wieder aus, als 
Heinrich der Stolze in die Reichsacht erklärt wurde, weil er sich 
weigerte, eines seiner beiden Herzogtümer herauszugeben. Sowohl in 
Sachsen als auch in Bayern begann ein Bürgerkrieg, der selbst 
mit dem plötzlichen Tode Heinrichs (1139) kein Ende nahm; erst als 
der König 1140 über Heinrichs Bruder Welf VI. bei Weinsberg?), 
östlich von Heilbronn (Württemberg), gesiegt hatte, erfolgte 1142 ein 
Ausgleich. Hiernach wurde Heinrichs junger Sohn Heinrich der 
Löwe mit Sachsen belehnt, Bayern dagegen an Konrads Halb- 
  
1) Albrecht der Bär hatte die Lausitz früher von Lothar erhalten. 
2) Die Sage erzählt, der König habe den Weinsberger Frauen nach der 
Einnahme gestattet, aus der Stadt fortzutragen, was sie nur auf dem Rücken 
tragen könnten; jene hätten darauf ihre Männer auf den Rücken genommen und 
fortgetragen. 
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