Full text: Die deutsche und die brandenburgisch-preußische Geschichte. Zweiter Teil: Preußisch-deutsche Geschichte bis zum Tode Friedrichs des Großen. (2)

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26 Johann Georg. Joachim Friedrich. 
warb Joachim II. als Gemahl einer polnischen Königstochter 
(Hedwig) auch die Anwartschaft auf das Herzogtum 
Preußen, wo seit 1568 der schwachsinnige Albrecht Fried- 
rich, der Sohn Albrechts von Brandenburg (§ 11 und 17), als 
Teilfürst Polens regierte. Denn da Albrecht Friedrich ohne männ- 
liche Erben war, wurde die verwandte kurfürstliche Linie von 
Brandenburg 1569 feierlich mitbelehnt. 
Johann Georg 1571—1598. [Aussicht auf Jülich, 
Kleve, Berg.] Joachims II. Sohn Johann Georg, ein 
sparsamer Fürst, der mehr seinem Oheim als seinem Vater glich, 
vereinigte wieder die Marken in seiner Hand und sorgte auch da- 
durch für die Zukunft seines Hauses, daß er seinen Enkel Johann 
Sigismund mit Anna, der ältesten Tochter des Herzogs 
Albrecht Friedrich von Preußen, vermählte. Denn durch diese Ehe 
stellte er nicht nur eine engere Familienverbindung mit dem herzog- 
lich preußischen Hause her, sondern er verschaffte seinen Nach- 
folgern auch Ansprüche auf Jülich, Kleve und Berg, da 
Annas Mutter die älteste Schwester des letzten Herzogs von 
Kleve war. 
Joachim Friedrich 1598—1608. [Statthalter in 
Preußen. Das Geheimrats-Kollegium.] Um seine 
Ansprüche auf Preußen und die rheinisch-westfälischen Länder noch 
zu verstärken, vermählte sich Joachim Friedrich, der Sohn 
des vorigen Kurfürsten, mit Eleonore, einer jüngern Tochter 
des gemütskranken Herzogs, und er erlangte mit großen Opfern 
von der polnischen Krone außerdem auch die Statthalter- 
schaft in Preußen. Da sich die Staatsgeschäfte durch diese Er- 
weiterung seines Gebietes bedeutend vermehrt hatten, gründete er 
(1604) das Geheimrats-Kollegium, ein Vorbild des 
spätern Staatsministeriums, dem die Leitung der auswärtigen 
Politik und die Überwachung der Finanzen, des Kriegswesens, des 
Handels und Gewerbes übertragen wurde; aber es war nur eine 
  
zuerst in Liegnitz, dann in Breslau durch Johann Heß aus Nürnberg, verlor 
aber während des Dreißigjährigen Krieges wieder an Ausbreitung. Im Jahre 
1526 wählten die Böhmen den Bruder Kaiser Karls V., Ferdinand I., zu ihrem 
Könige; Böhmen wurde also habsburgisch und blieb es bis 1742, wo es 
durch Friedrich den Großen an Preußen gelangte. Vgl. H. Jaenicke und 
Fr. Stohrer, „Bilder aus der schlesischen Geschichte“, Berlin, Weidmannsche 
Buchhandlung.
	        
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