Full text: Die deutsche und die brandenburgisch-preußische Geschichte. Zweiter Teil: Preußisch-deutsche Geschichte bis zum Tode Friedrichs des Großen. (2)

Berlin. 
Süden. 
Norden. 
78 Friedrich II. der Große. 
fortwährend begleitet, nach Schlesien. Hier schlug er am 15. August, 
ehe jene Vereinigung stattgefunden hatte, den General Laudon bei 
Panten an der Katzbach unterhalb von Liegnitz. — Um ihn aus 
Schlesien wegzulocken, unternahmen die Russen und Österreicher 
einen Streifzug nach Berlin; die Stadt mußte sich ergeben und 
wurde gebrandschatzt. Kaum gab aber der König die Absicht kund, 
zur Rettung heranzuziehen, als die Feinde Berlin wieder verließen. 
— Friedrich rückte daher nur bis Sachsen in der Absicht, die ÖOster- 
reicher aus diesem Lande zu vertreiben. Daun, der ihm gefolgt 
war, hatte bei Torgau ein fast uneinnehmbares Lager bezogen; 
trotzdem ging Friedrich am 3. November zum Angriffe über. Es 
war die letzte Schlacht des Krieges, die sich hier entspann, und durch 
das Eingreifen Ziethens ein herrlicher Sieg für den König. Die 
Österreicher zogen nach Dresden in die Winterquartiere ab. 
1761. [Lager bei Bunzelwitz. Schweidnitz". Kol- 
berg“.] Schon trat bei allen Kriegführenden eine bedeutende Er- 
schlaffung ein, aber der Krieg wurde trotzdem fortgeführt, zum 
größten Schaden für Friedrich, dessen Mittel fast erschöpft waren, 
und der doch auf alles vorbereitet sein mußte. Zudem entzog ihm 
England unter dem neuen König Georg III. (1760—1820). 
einem Enkel Georgs II., nach dem Sturze des preußen-freundlichen 
Ministers William Pitt die Hilfsgelder. Die Unternehmungen im 
Felde waren daher unbedeutend. Friedrich bezog mit 50 000 Mann, 
denen etwa 130 000 Österreicher und Russen gegenüberstanden, bei 
Bunzelwitz (jetzt Königszelt) unfern von Schweidnitz das be- 
festigte „Hungerlager“ und verhielt sich hier drei Wochen abwartend. 
Zum Glück für ihn verhinderte wieder die Eifersucht seiner Gegner 
einen gemeinsamen Angriff, ja die Russen zogen sogar ab. — Da- 
für fielen im Norden Kolberg, das, ohne Aussicht auf Entsatz, sich 
nach langer Belagerung ergeben mußte, und halb Pommern in 
ihre Hände. 
1762. [Friede mit Rußland. Burkersdorf. 
Schweidnitz. Freiberg.] Aus seiner bedrängten Lage 
rettete den König der Tod Elisabeths, die ihn so bitter gehaßt 
hatte. Ihr Neffe und Nachfolger Peter III., schon längst für 
Friedrich begeistert, schloß sofort Frieden mit ihm und sandte ihm 
Hilfstruppen unter Czernitscheff stschêérnitschef). Bald darauf 
wurde er aber ermordet, und seine Gemahlin Katharina II. be-
	        
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