Full text: Die deutsche und die brandenburgisch-preußische Geschichte. Dritter Teil: Preußisch-deutsche Geschichte vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart. (3)

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hielten dagegen die übrigen norddeutschen Staaten und Italien, mit 
dem man schon vorher ein Bündnis geschlossen hatte. 
[Krieg im Westen: Langensalza 27. Juni.] Wieder 
hatte, wie schon 1864, der Chef des preußischen Generalstabes, 
General von Moltke, die Kriegspläne entworfen. Danach 
wurden in den ersten drei Tagen des Feldzuges (16.—18. Juni) 
die Hauptstädte Hannovers, Sachsens und Kurhessens von den 
Preußen besetzt. Die Hannoveraner die nach Süden hin durch- 
brechen und sich mit den Bayern vereinigen wollten, siegten zwar am 
27. Juni bei Langensalza über die halb so starke Vorhut des 
preußischen Generals Vogel von Falkenstein, mußten sich aber zwei 
Tage später, inzwischen von allen Seiten umstellt, samt ihrem 
Könige (Georg V.) und dem Kronprinzen (Ernst August, Herzog 
von Cumberland) ergeben. Sie wurden entwaffnet und gegen das 
Versprechen, ferner nicht gegen Preußen kämpfen zu wollen, in die 
Heimat entlassen. 
[Krieg in Böhmen: Trautenau. Nachod. Ska- 
litz. Schweinschädel. — Münchengrätz. Gitschin. — 
Königgrätz 3. Juli. Nikolsburg.] Die Entscheidung des 
Krieges erfolgte in Böhmen. Die Österreicher hatten hier 
230 000 Mann unter dem Oberbefehle des Feldzeugmeisters 
Benedek zusammengezogen, dazu stießen noch 20 000 Sachsen 
nach der Besetzung ihres Landes durch die Preußen zu ihnen. Der 
Angriff erfolgte nicht, wie man erwartet hatte, von seiten der Öster- 
reicher, sondern die Preußen gingen zuerst vor: drei Armeen, die 
Elbarmee unter General Herwarth von Bittenfeld (bei Dresden), 
die erste Armee unter Prinz Friedrich Karl (bei Görlitz) und die 
zweite, schlesische unter dem Kronprinzen (zwischen Landeshut 
und Neiße), rückten in einer Gesamtstärke von etwa 300 000 Mann 
ungehindert über das Gebirge in Böhmen ein. Ehe sie sich aber zu 
einem Hauptschlage auf den Feind vereinigen konnten, hatten sie eine 
Reihe von Gefechten zu bestehen, die in die Zeit vom 26. bis 29. Juni 
fielen. Die Elbarmee kämpfte siegreich bei Hühnerwasser; die 
erste Armee bei Münchengrätz und Gitschin; die schlesische 
Armee, anfangs durch Gablenz bei Trautenau zurückgeschlagen, 
siegte bei Nachod, bei Soor, wodurch Trautenau gewonnen wurde, 
bei Skalitz und bei Schweinschädel. Am 30. Juni erschien König 
Wilhelm l. selbst mit Moltke und Bismarck auf dem
	        
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